Alto de Abantos (dpa) - Der Spanier Roberto Heras hat am vorletzten Tag der 58. Spanien-Rundfahrt die Führung übernommen und steht nach seinem Erfolg im Jahr 2000 vor seinem zweiten Gesamtsieg.

Der Helfer von Tour-de-France-Sieger Lance Amstrong aus dem Team US Postel gewann ein 11,2 km langes Bergzeitfahren in 25:08 Minuten vor seinem Landsmann Alejandro Valverde und Felix Cardenas (Kolumbien/beide 25:22). Vor dem letzten Aschnitt über 145,8 km mit Start und Ziel in Madrid hat Heras 28 Sekunden Vorsprung vor dem bisherigen Spitzenreiter Isidro Nozal (Spanien).

Nozal, der seit seinem Zeitfahrerfolg auf der 6. Etappe Spitzenreiter war und schon als Gesamtsieger gehandelt wurde, erlebte auf den letzten beiden Teilstücken einen Einbruch. Nachdem sein Vorsprung von über drei Minuten auf der letzten Bergwertung auf 1:55 Minuten geschrumpft war, verlor der ONCE-Fahrer auf dem 20. Teilstück von Escorial nach Alto de Abantos als 43. des Tagesklassements 2:23 auf Heras und dürfte damit seine Chance auf den Gesamtsieg verspielt haben.

Für einen Eklat hatte ONCE-Teamchef Manolo Seiz auf der 19. Etappe gesorgt, als er vom Jury-Chef Jean-Michel Voets von der Vuelta ausgeschlossen wurde. Er hatte mehrmals versucht, mit dem Teamfahrzeug zur Spitze vorzufahren, obwohl die Rennkommissare dies untersagt hatten. Saiz rastete völlig aus, blockierte ein Fernsehmotorrad und beleidigte den Fahrer. Der ONCE-Teamchef muss 800 Schweizer Franken Strafe zahlen. Zudem wird die Angelegenheit noch die UCI-Disziplinarkommission beschäftigen, die eine dreimonatige Sperre aussprechen könnte. Der spanische Rennstall verliert zum Saisonende seinen langjährigen Hauptsponsor und ist auf der Suche nach einem neuen Geldgeber.

Escorial - Col d'Abantos (Berg- Einzelzeitfahren/11,2 km)

Nach der 20. Etappe