Leipzig (dpa) - Jens Heppner will von systematischem Doping beim damaligen Radsport-Team Telekom nichts mitbekommen haben. Der 42-Jährige, der von 1992 bis 2002 zehn Jahre für den Bonner Rennstall aktiv war, bestritt, dass alle Fahrer davon gewusst hätten.
«Ich kann die Aussagen von Bert Dietz nicht bestätigen, es scheint mir zum Teil gelogen», erklärte Heppner der dpa vor dem Start der fünftägigen französischen Rundfahrt Circuit de Lorraine, wo er die Mannschaft des Profi-Continental-Teams Wiesenhof Felt als Sportlicher Leiter betreut.
Heppner sieht den Radsport durch die Enthüllungen seines damaligen Mannschaftskollegen Dietz, die durch Christian Henn bestätigt wurden, erneut zu Unrecht in Verruf gebracht. «Wenn er gedopt hat, ist das allein sein Problem», sagte der Geraer, der Telekom im Groll verlassen hatte. Es sei aber komisch, dass Dietz nach zehn Jahren plötzlich feststelle, dass er mit dieser Vergangenheit nicht mehr leben kann. Dietz hatte in seinem Interview in der ARD-Sendung Beckmann eine konkrete Schilderung der gängigen Dopingpraxis während seiner Zeit bei Telekom abgegeben.