Berlin (dpa) - Das ins Auge gefasste Deutschland-Debüt Jan Ullrichs 2005 bei «Rund um den Henninger Turm» am 1. Mai findet nicht statt. Es ist sogar möglich, dass der Tour de France-Sieger von 1997 vor der Frankreich-Rundfahrt im Juli gar nicht mehr auf deutschen Straßen zu sehen ist.
«Er war von vornherein für Frankfurt nicht vorgesehen», sagte T-Mobile-Manager Olaf Ludwig, der sich vom kommenden Wochenende in Harelbeke, Köln oder beim Critérium International in Frankreich die große Wende erhofft: Das Bonner Team steht noch immer ohne Saisonsieg da - das gab es seit 1994 nicht.
Ullrich dreht weiter wie geplant seine Trainings-Runden in der Toskana und bereitet sich auf seinen Saisoneinstieg beim Circuit de la Sarthe am 5. April in Frankreich vor. Danach steht ab 14. April für ihn die Aragon-Rundfahrt in Spanien auf dem Programm. «Das Training läuft gut. Wir fahren von der Toskana in der übernächsten Woche direkt nach Frankreich. Mal sehen, wie Jan die ersten Rennen verkraftet. Am zweiten Tag bei der Sarthe-Rundfahrt steht gleich ein 9 Kilometer langes Zeitfahren auf dem Programm», erklärte sein Betreuer Rudy Pevenage, der das Training in Italien leitet.
«Wenn er sich gut fühlt und die Mannschaft verstärken kann, ist immer Platz für Jan. Wir müssen seine ersten Rennen abwarten. Normalerweise ist für Frankfurt ein Team um Erik Zabel und Steffen Wesemann geplant», sagte Ludwig. Die bisherige Erfolglosigkeit führt der Manager auch auf die geänderte Charakteristik der Rennen zurück, die, je nachdem, ob sie ProTour-Status genießen oder nicht, zum Teil anders gefahren werden als früher. «Wir sind nicht zufrieden bisher, aber das Wochenende kann einiges ändern», hofft Ludwig.
Beim E3 Prijs Vlanderen in Harelbeke in Belgien hofft T-Mobile auf Wesemann, beim Critérium International auf Zabel, Alexander Winokurow und den Tour-Zweiten Andreas Klöden, bei Rund um Köln am Ostermontag über 204 km geht Zabel als Vorjahressieger mit großen Ambitionen an den Start. Allerdings fährt dort auch der Mailand-San Remo-Zweite Danilo Hondo von der lokalen Konkurrenz Gerolsteiner.