Kassel (dpa) - Rückenwind durch den Heimvorteil? Nach der verpassten Chance im Saarland will Radprofi Nils Politt im heimischen Nordrhein-Westfalen noch ein Wörtchen um seinen zweiten Gesamtsieg bei der Deutschland Tour nach 2021 mitreden.
«Es ist sehr schön, nahe an der Heimat vorbeizufahren. Ich denke, es werden viele Freunde und Fans an der Strecke stehen. Hoffentlich spielt das Wetter mit», sagte der gebürtige Kölner nach der ersten Etappe in Merzig.
Dort hatte der 29 Jahre alte Bora-hansgrohe-Profi beim letzten Anstieg des Tages dem Spitzentrio um den belgischen Tagessieger Ilan van Wilder (23) nicht folgen können und hat nun vor der zweiten Etappe 19 Sekunden Rückstand auf den jungen Belgier. Nun geht es in Politts Heimat-Bundesland. Über 201,3 Kilometer von Kassel in Nordhessen nach Winterberg ins Sauerland führt das mit knapp 3300 Höhenmetern garnierte zweite Teilstück. Die dritte Etappe am Samstag führt dann über 173,8 Kilometer von Arnsberg nach Essen. «Schauen, abwarten - die Tour ist noch nicht vorbei», sagte Politt kämpferisch.
An Winterberg hat der Bora-hansgrohe-Profi beste Erinnerungen: 2022 holte er sich hier den Titel als deutscher Straßenmeister. Nach drei Jahren bei Bora-hansgrohe sucht Politt ab der kommenden Saison beim UAE Team Emirates um den zweimaligen Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar eine neue Herausforderung. Am liebsten mit einem Sieg bei der Deutschland Tour 2023 als Gütesiegel in der Tasche. «Ich habe dieses Jahr noch kein Radrennen gewonnen, daher wäre es schon ganz schön, hier nochmal im Bora-Trikot zu gewinnen», sagte Politt.