Paris (rad-net) - Zum Auftakt der Straßen-Wettbewerbe der Paralympics in Paris haben die deutschen Para-Cycler viermal Edelmetall im Einzelzeitfahren geholt. Maike Hausberger fuhr sogar zu Gold.
Hausberger hatte die anspruchsvolle 14,1 Kilometer lange Strecke mit rund 140 Höhenmetern deutlich schneller absolviert als ihre Gegnerinnen. Sie verwies mit ihrer Zeit von 21:30 Minuten die Britin Frances Brown (+0:15) und die Schwedin Anna Beck (+0:24) auf die Plätze.
«Im Ziel wusste ich es erstmal noch gar nicht und stand etwas neben mir. Als unsere Teammanagerin mir dann die Ergebnisliste gezeigt hat, ist es aus mir herausgebrochen. Ich habe keine Worte für das, was ich hier leiste», sagte Hausberger, die sich trotz mehrerer Verletzungen in ihrer Karriere immer wieder zurückgekämpft hat. «Die letzten Jahre waren mega hart und ich habe mehr als einmal ans Aufhören gedacht. Das hier ist einfach geil. Ich habe schon auf der Bahn gemerkt, dass ich richtig viel Power habe. Nach dem Einfahren habe ich zu unserem Trainer gesagt, dass ich diese Strecke liebe und sie mir liegt.»
Michael Teuber ergänzte seine Medaillensammlung um eine weitere Silbermedaille und freute sich sehr darüber. «Ich bin überglücklich. Ich musste früh starten, war aber von Anfang an gut unterwegs, deutlich schneller als im Training. Im Ziel wusste ich, dass die Zeit gut war, musste dann aber natürlich lange warten, bis die Konkurrenz ankommt», berichtete der Bayer, der sich ein enges Duell um Silber und Bronze mit dem Polen Maciejewski lieferte. Am Ende war der Deutsche mit einer Zeit von 21:18 Minuten rund 0,8 Sekunden vor dem Kontrahenten. Am schnellsten war der spanische Topfavorit Ricardo Ten Argiles in 20:39 Minuten.
Teamkollege Pierre Senska, der ebenfalls in der Klasse C1-3 auf die Strecke gegangen war, musste sich nach dem vierten Platz auf der Bahn erneut mit Rang vier zufrieden geben. Er wies 1:18 Minuten Rückstand auf.
Handbikerin Annika Zeyen-Giles strahlte wegen ihre Bronzemedaille in der Klasse H1-3. «Ich bin total happy mit meinem Rennen und damit, dass hier Bronze herausgekommen ist. Es war vorher klar, dass es sehr, sehr schwer werden würde, weil die Zeitfaktorisierung eher ein Nachteil für mich ist», sagte Zeyen-Giles, die in der H3-Klasse startet, sich hier aber auch mit Athletinnen aus den Klassen H1 und H2 misst. Am Ende musste sie sich in 25:30 Minuten nur der US-Amerikanerin Katarina Brim (24:14) und Lauren Parker (24:24 Minuten) aus Australien geschlagen geben.
Auch Andrea Eskau fuhr bei ihrer achten Paralympics-Teilnahme ein gutes H4-Rennen, das sie auf dem sechsten Rang beendete.
Ebenfalls über Bronze freuen konnte sich C3-Fahrer Matthias Schindler. Aufgrund eines Zwischenfalls auf der Strecke durfte er erst mit 20 Minuten Verspätung auf den für ihn 28,3 Kilometer langen Kurs. Davon ließ sich der Routinier aber nicht aus der Ruhe bringen. Nach 39:21 Minuten kam er ins Ziel, hinter dem französischen Paralympics-Sieger Thomas Peyroton Dartet (38:28) und dem Spanier Eduardo Santas Asensio (+0:43).
Auf dem Dreirad kam Maximilian Jäger (T1-2) bei seinem Paralympics-Debüt im Zeitfahren auf den achten Rang. Jana Majunke, ebenfalls T1-2, sicherte sich den fünften Platz.
Ab morgen finden in Paris die paralympischen Straßenrennen statt. Auch dort gehören die Deutschen zu den Medaillenkandidaten.
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