Gelsenkirchen (rad-net) - Udo
Sprenger (Wiesbaden) ist neuer Vize-Präsident des Bund Deutscher Radfahrer. Die
180 Delegierten der Bundeshauptversammlung wählten den Wiesbadener
Hauptkommissar am Wochenende in Gelsenkirchen mit großer Mehrheit als
Nachfolger des zurückgetretenen Olaf Ludwig. Sein Aufgabengebiet ist der
Vertragssport, er kümmert sich primär um die Profifahrer im BDR. Die Position
des Koordinators für Bahnrennsport bekleidet künftig Helmut Berresheim (Mülheim),
neuer Koordinator für das Verkehrswesen ist Bernd Ramming, als
Doping-Beauftrager konnte Dr. Martin Huonka gewonnen werden. Harry Bodmer,
Vize-Präsident für den Hallenradsport, wurde in seinem Amt einstimmig bestätigt.
Durch
vorangegangene Tagungen und Abstimmungen im Hauptausschuss, bei der
Antragskommission und mit den Landesverbandspräsidenten konnte die
Bundeshauptversammlung 2004 zügig und ohne große Diskussionen abgewickelt
werden. Die Delegierten beschlossen, den Tagungsrhythmus auf zwei Jahre zu verlängern
(ab 2005). Im nächsten Jahr wird die BHV in Saarbrücken, 2007 in der WM-Stadt
Stuttgart und 2009 anlässlich des 125-jährigen BDR-Jubiläums am Gründungsort
des Verbandes in Leipzig stattfinden.
Die
Olympiabewerberstadt war auch Thema der Rede von BDR-Präsidentin Sylvia Schenk:
„Wir stehen vor großen Herausforderungen. Eine davon ist die Olympiabewerbung
von Leipzig. Das Konzept ist hervorragend, darum werden wir uns mit aller Kraft
für Leipzig einsetzen. Wir können ein Zeichen setzen, in Leipzig Olympische
Spiele ohne Gigantismus auszutragen“, sagte die BDR-Präsidentin. Sie glaubt
an einen Erfolg der Leipziger Bewerbung, die Olympische Spiele der kurzen Wege
verspricht und sich wieder auf die Grundidee der Spiele besinnen will. Schenk
mahnte darüber hinaus, in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten und den Verband
gemeinsam in eine sichere Zukunft zu steuern. „Die Gesellschaft befindet sich
im Umbruch. Alles ändert sich. Das bleibt auch nicht ohne Auswirkungen auf den
Sport. Aber Wandel kann sich positiv auswirken, wie wir hier an unserem
Tagungsort sehen können. In Gelsenkirchen sind wir Zeugnissen großer Veränderungen
begegnet“, sagte Schenk im Hinblick auf den Strukturwandel im Ruhrgebiet.
Den
öffentlichen Stellenwert des BDR noch weiter verbessern, gezielte Nachwuchsförderung
betreiben, den Kampf gegen Doping fortführen und durch den Breitensport die große
Masse der Bevölkerung für den Radsport begeistern – diese Ziele nannte
Sylvia Schenk für die Verbandsarbeit.
Interview
mit dem neuen BDR-Vize-Präsidenten Udo Sprenger
„Partner
aller Profis“
Udo
Sprenger, ehemaliger Rennfahrer und bis 2002 Sportlicher Leiter des Team Nürnberger,
wurde am Wochenende zum neuen Vize-Präsidenten des BDR für Vertragssport gewählt.
Was
hat Sie dazu bewogen, dieses Amt zu übernehmen?
Udo Sprenger: „Es ist für mich eine Chance, weiterhin mit dem Radsport und
speziell mit den Sportlern verbunden zu sein. Ich freue mich sehr darauf, nach
mehr als einem Jahr Abstinenz wieder im Radsport zu arbeiten.“
Was
ist Ihr größtes Ziel als neuer BDR-Vize-Präsident?
„Es ist alles noch zu neu, als dass ich nun konkrete Ziele benennen könnte. Nächste
Woche fahre ich zu einem Treffen der UCI in die Schweiz, danach werde ich bei
Rund um Köln sein. Die Zeit der ruhigen Wochenenden ist vorbei. Aber ich freue
mich auf die neue Aufgabe, und werde mich auch dafür einsetzen, dass der BDR
auch in der Pro Tour entsprechend vertreten sein wird.“
Um
einen Startplatz bei Olympia reißen sich auch die Profis. Bei der WM sieht das
schon wieder anders aus. Wie wollen Sie die besten deutschen Profis dazu
bringen, zum Saisonende noch einmal das Nationaltrikot überzustreifen?
„Ich werde gleich in den ersten Rennen Kontakt zu den Sportlern aufnehmen und
hoffe, sie zu motivieren. Ich kann natürlich nichts neu erfinden und es wird
bestimmt schwierig. Aber ich denke, es ist hilfreich, dass ich zu allen Fahrern
einen guten Draht habe.“