Kleinmachnow (rad-net) Kleinmachnow kann sich auf eine spannende Deutsche Querfeldein-Meisterschaft freuen. Den Organisatoren der Titelkämpfe am 11. und 12. Januar in den Kiebitzbergen unweit der Berliner Stadtgrenze liegen Anmeldungen vor, wie seit Jahren nicht bei einer Meisterschaft. Allein im Feld der Elite am Sonntag werden rund 70 Fahrer - darunter 30 mit einer Masterlizenz - an den Start gehen. 22 Frauen haben gemeldet, und in der U23-Kategorie liegen 40 Meldungen vor. Hinzu kommen noch einmal knapp 40 Junioren, über 50 Jugendfahrer, 34 Schüler und noch einmal gut 15 junge Damen. "Das kann sich schon sehen lassen", urteilt Walter Röseler, Koordinator des BDR.
Vor allem in den beiden Top-Klassen haben sich innerhalb der letzten Wochen die Akzente verschoben. Sprach im Vorfeld alles für den Titelverteidiger der Männer, Jens Schwedler aus Hamburg, so scheint inzwischen alles wieder offen. Nach einer Erkrankung war der 34-Jährige Schwedler noch nicht wieder richtig in Tritt gekommen und hatte sogar eine Absage der Meisterschaft erwogen. Inzwischen hat er sich aber doch zu einem Start entschlossen. Aber ihm ist ein Kontrahent erwachsen, der eigentlich schon das Cross-Geschehen abgehakt hatte: Der Herforder Malte Urban, deutscher Cross-Meister von 2000 und seit drei Jahren Straßenprofi bei Team Coast, wird erneut ins Gelände zurückkehren und um den Titel mitkämpfen. "Vorrangig bereite ich mich auf die Straßensaison vor, aber die Form stimmt, deshalb nehme ich die Cross-DM mit", hat der 27-Jährige, dessen Team in diesem Jahr für die Tour de France startberechtigt ist, seinen Abstecher begründet.
Urban ist von Hause aus Cross-Fahrer. Als Junior und bei der U23 belegte er bei Weltmeisterschaften fünfte Plätze. In den letzten Jahren konzentrierte er sich jedoch auf die Straße und hat sich dort inzwischen als solider Teamhelfer etabliert. Abstecher zum Cross machte er in den letzten Jahren immer nur beim traditionellen Cross zu Silvester in seiner Heimatstadt Herford aus alter Verbundenheit zu seinem Verein. In diesem Jahr gewann er dort. "Das gab den Ausschlag", sagte er. Langfristiges Ziel könnte 2004/2005 die Cross-WM in Deutschland sein.
Auch bei den Frauen ist die Titelverteidigerin und zweimalige Weltmeisterin Hanka Kupfernagel aus Werder nicht mehr allein. Die Berlinerin Birgit Hollmann hat vor erst wenigen Tagen der aktuellen Vizeweltmeisterin eine Niederlage bereitet und war bei weiteren Rennen kaum abzuschütteln. Sie wird der Favoritin auf dem recht schweren Kurs das Leben zur Freude der vielen Zuschauer nicht leicht machen.
Schwer wird es allen Teilnehmern aber vor allem wegen der äußeren Bedingungen werden. Der Neuschnee der letzten Tage hat die Strecke glatt gemacht. Stefan Loebe und seine Helfer vom RC Kleinmachnow sind seit Dienstag dabei, den Schnee aus der Strecke zu räumen und den Kurs aufzurauhen. "Wir wollen einen fairen Wettkampf, also werden wir alles tun, damit der Zufall soweit wie möglich ausgeschaltet wird", sagt Loebe, der natürlich insgeheim auf seine starken Jugend- und Schüler-Fahrer baut. Drei Medaillen, darunter eine goldene, faßt der Veranstalter ins Auge. "Wichtig ist, daß es nicht noch taut oder erneut schneit. Bis Donnerstag werden wir täglich an der Strecke arbeiten, ehe am Freitag das offizielle Training beginnt."
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Jürgen Strauß