Saltara (dpa) - Das Rosa Trikot wechselt im T-Mobile-Team wieder zurück, aber die erste Berührung mit den Bergen hat nicht den erwarteten Umsturz in der Gesamtwertung des 89. Giro d'Italia gebracht.
Der ukrainische Radprofi Sergej Gontschar hat nach nur einem Tag Pause auf der 7. Etappe die Gesamtführung bei der Italien- Rundfahrt von seinem deutschen Teamkollegen Olaf Pollack (Kolkwitz) zurückerobert. Den Tagessieg auf dem mit 236 Kilometern längsten Abschnitt der Tour sicherte sich der Belgier Rik Verbrugghe.
«Das war wieder eine super starke Leistung des gesamten Teams», freute sich T-Mobile-Sportdirektor Mario Kummer, der Jan Ullrich ein besonderes Lob aussprach: «Wir haben immer gesagt: Wenn nichts dazwischen kommt, steigert er sich von Tag zu Tag. Und auf diesem Weg ist er jetzt», sagte Kummer über den etwa eine Minute nach Verbrugghe ins Ziel rollenden Ullrich. Überglücklich zeigte sich Gontschar über seinen insgesamt vierten Giro-Tag in Rosa: «Es ist optimal gelaufen und wir haben unsere Taktik perfekt umgesetzt», meinte der Ukrainer, der schon 1998 zwei Tag das Klassement angeführt hatte.
Der turbulente Rennverlauf der Etappe über die Berge und durch den Zwergstaat San Marino bis an die Adria deutete nie darauf hin, dass nur der mutige Ausreißversuch des späteren Etappensiegers Verbrugghe einen erneuten Massensprint verhinderte. Der Belgier trat fünf Kilometer vor den Stadttoren von Saltara die Flucht aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe an, die vom heranstürmenden Feld noch geschluckt wurde, und rettete wenige Meter Vorsprung bis ins Ziel.
Schon vor der ersten Bergetappe hatte sich das Feld des 89. Giro dezimiert. Unter den Fahrern, die die Tour aufgegeben haben, ist auch der T-Mobile-Profi Andre Korff (Forchheim). Der gebürtige Thüringer klagte nach einem erneuten Sturz über Schmerzen in der Schulter und sollte noch am Wochenende die Heimreise antreten. «Es ist glimpflich abgegangen, Andre hat nichts gebrochen», sagt Rudy Pevenage, sportlicher Leiter des Teams.