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Romy Kasper startet bei ihren ersten Olympischen Spielen. Foto: BDR
05.08.2016 09:55
Go for Rio: Romy Kasper - «Sich für Olympia zu qualifizieren ist ein riesengroßer Schritt»

Frankfurt (rad-net) - Romy Kasper aus Forst in der Lausitz ist eine unverzichtbare Helferin, wenn es darum geht, in wichtigen Straßenrennen für Tempo zu sorgen oder Ausreißergruppen zurückzuholen. In Rio wird sie an der Seite von Lisa Brennauer, Claudia Lichtenberg und Trixi Worrack im Olympischen Straßenrennen am Sonntag an den Start gehen.

Für ihre Eltern Marina und Roland Kasper war bereits im letzten Herbst klar: Unsere Tochter startet am 7. August 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio im Straßenrennen der Frauen. Deshalb wurden schon Ende 2015 im Reisebüro die Tickets für den Flug an die Copacabana gebucht. Tochter Romy erhielt noch den elterlichen Rat: «Storniert wird nicht, also qualifizier dich!» Gesagt, getan: Trotz einer schweren Schulterverletzung im Frühjahr hat Kasper erstmals die Qualifikation für die Olympischen Spiele geschafft.

Beinahe wäre der Rio-Traum von Kasper allerdings Ende April jäh geplatzt. Beim niederländischen Eintages-Klassiker Omloop van Borsele stürzte die 28-Jährige aus dem Team Boels-Dolmans genau wie im Vorjahr schwer. Und die Diagnose ließ Schlimmes erahnen: Schultereckgelenksprengung rechts und alle Bänder gerissen. «Es war nichts mehr ganz in der Schulter. Und deshalb gab es schon Zweifel, dass ich es packe. Ich bin aber von meiner Familie und meinem Trainer glänzend aufgefangen und unterstützt worden», erinnert sich Kasper, die knapp vier Wochen vor dem Malheur auf den Philippinen die Studenten-Weltmeisterschaft gewonnen hatte.

Rund zwei Monate nach dem Sturz ist Kasper wieder fit und blickt inzwischen gen Rio. «Mir geht es super, ich bin schmerzfrei. Wahrscheinlich muss ich mich im Herbst auch nicht mehr operieren lassen», so Kasper.

Nachdem die Studentin der Sportwissenschaft in den vergangenen Jahren schon regelmäßig zum deutschen WM-Kader gehörte, erfolgte jetzt mit der Qualifikation für Rio der nächste Schritt. «Ich bin riesig erleichtert, vor allem nach meiner Verletzung im Frühjahr. Sich für Olympia zu qualifizieren ist nochmals ein riesengroßer Schritt», erklärt Kasper, die dem PSV 1893 Forst angehört.

In Rio wird Kasper wieder vor allem für ihre Mitstreiterinnen arbeiten - so wie sie es immer tut. «Romy ist unheimlich mannschaftsdienlich», sagt Bundestrainer André Korff über seiner Rennfahrerin. Die sieht die deutschen Frauen auf dem schweren Kurs von Rio durchaus mit Chancen. «Wenn wir als Team zusammenarbeiten, können wir eine gute Rolle spielen. Aufgrund unserer vier Startplätze haben wir einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen Nationen mit nur drei Fahrerinnen, den wir nutzen sollten», sagt Kasper. Ihre eigene Rolle beschreibt sie so: «Ich kann meine eigenen Ambitionen gut zurückstellen. Deshalb werde ich die bergfesten Mädels so gut wie möglich unterstützen, um möglichst eine Medaille nach Hause zu holen. Darüber würde ich mich genauso freuen wie über einen eigenen Sieg.»

Kasper freut sich neben dem Wettkampf auch auf das Erlebnis Rio selbst - das olympische Dorf, die Begegnungen mit anderen Sportlerinnen und Sportlern. Die Sportsoldatin mit dem Dienstgrad Stabsunteroffizier hat auf den diversen Bundeswehr-Lehrgängen beispielsweise Freundschaft mit den Beachvolleyball-Spielerinnen Karla Borger und Britta Büthe sowie Marathon-Läuferin Anna Hahner geschlossen. Eine Stippvisite bei deren Wettkämpfen ist fest eingeplant. «Da suche ich mir sicher was aus», so Romy Kasper. Und vielleicht fallen auch noch zwei Karten für Marina und Roland Kasper ab - wenn die in Rio schon mal da sind...

Go for Rio: Die Olympiakandidaten des BDR


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