Frankfurt (rad-net) - Die Olympischen Spiele rücken näher: Mit dabei ist auch Miriam Welte, die 2012 in London zusammen mit Kristina Vogel Olympiasiegerin im Teamsprint wurde. In Rio möchte das Duo erneut aufs Podest.
Aus den Gejagten sind die Jäger geworden. Bei den Olympischen Spielen in Rio wollen Miriam Welte und Kristina Vogel zum zweiten Mal nach 2012 nach der Goldmedaille greifen. Von 2012 bis 2014 dominierte das kongeniale Duo die Weltspitze im Teamsprint, fuhr zu Olympiasieg und drei WM-Titeln in Folge. Nach zwei «schwächeren» Jahren zeigt die Form-Kurve nach WM-Platz vier im Jahr 2015 und WM-Bronze 2016 rechtzeitig wieder nach oben.
Maßgeblichen Anteil am Aufschwung hat Miriam Welte, die in Rio die zweiten Olympischen Spiele ihrer Karriere erleben wird. Die 29-Jährige vom 1. FC Kaiserslautern zählt wieder zu den weltbesten Fahrerinnen auf den ersten 250 Metern. «Ich habe nach der WM im März keine Pause gemacht und richtig hart gearbeitet, um die Defizite aus dem Winter aufzuholen. Ich war viel auf der Straße und im Kraftraum», erklärt Anfahrerin Welte. Und die Schufterei auf dem Rad und mit den Gewichten hat sich ausgezahlt: «Ich habe beim Großen Preis von Deutschland Anfang Juni in Cottbus deutlich gesehen, dass es vorwärts geht.»
Bestätigung und Zuspruch bekommt Welte, die 2014 auch WM-Gold im nicht-olympischen 500-Meter-Zeitfahren gewann, von Detlef Uibel. «Miriam ist ganz klar wieder auf dem aufsteigenden Ast», lobt der Bundestrainer. Seit fast zehn Jahren arbeitet er mit der Pfälzerin erfolgreich zusammen. «Miriam Welte hat sich seit 2010 auf die Anfahrtsschiene konzentriert und sich bis zu den Olympischen Spielen in London rasant entwickelt. Das Niveau hat sie zwei Jahre gehalten. Danach gab es aber einige Rückschläge.» Seit der WM ist Welte aber gesund geblieben - das gibt Zuversicht.
Für ihre Hoffnungen auf eine zweite Olympia-Medaille im Teamsprint stellt Welte auch ihre Einzelambitionen zurück. Im Sprint und Keirin hat sich die Polizeikommissarin der Landespolizei Rheinland-Pfalz ebenfalls qualifiziert. «Mein Training ist komplett auf den Teamsprint ausgerichtet, deshalb habe ich hinten raus in den beiden Disziplinen ein bisschen Probleme. Ich möchte deshalb vor allem gute Turniere fahren und einfach Spaß haben», formuliert Welte ihre Ziele, die vor Ort im Rio Olympic Velodrom von Stiefvater und Trainer Frank Ziegler, Mutter Alexandra und Schwester Hannah unterstützt werden wird.
Das Hauptaugenmerk liegt aber ganz klar auf dem 12. August, dem Tag der Teamsprint-Entscheidung. «Ich freue mich wahnsinnig auf die Spiele, die Anspannung steigt täglich», sagt Welte, die derzeit andere Nationen in der Favoritenrolle sieht. «In der Top-Position sind die Russinnen und die Chinesinnen. Wenn man die Ergebnisse der letzten beiden Weltmeisterschaften anschaut, jagen wir eher, als dass wir gejagt werden», blickt Welte voraus, die ähnlich wie 2012 wieder mit einer hauchdünnen Entscheidung rechnet. «Wir werden alles tun, um mit Optimalform an den Start gehen zu können. Es wird ein enges Ding - die Tagesform wird entscheiden. Ich hoffe, wir haben den Olympia-Gott auf unserer Seite.» Wie in London.
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