Forst (rad-net) - Der Berliner Carsten Podlesch hat bei der Europameisterschaft der Steher auf der 100 Jahre alten Zement- Radrennbahn in Forst den zweiten Platz belegt. Vor einer großartigen Zuschauerkulisse gab es auf dem 400 m Zementoval herausragenden Sport. In einer wahren Hitzeschlacht und strahlendem Sonnenschein setzte sich im Finale über eine Stunde vor über 4500 Zuschauern der 28-jährige Giuseppe Atzeni an der Rolle seines deutschen Meister-Schrittmachers Dieter Durst durch.
Der Züricher hatte schon nach zehn Rennminuten die Führung übernommen und wehrte alle Angriffe seines Hauptkonkurrenten Carsten Podlesch souverän ab. Nachdem dieser bei seinen Angriffen auf Atzeni zweimal von der Rolle gekommen war, schaffte er es in einem beherzten Schlussspurt noch, bis auf zehn Meter an den Führenden heranzukommen, doch der Traum des Berliners von seinem vierten Europameistertitel erfüllte sich nicht.
Hinter den beiden überlegenen Gespannen, die in einer Runde einkamen, erreichten die Gastgeber durch Timo Scholz (Leipzig) und Florian Fernow (Berlin) die Plätze drei und vier, und behaupteten sich damit als stärkste Mannschaft dieser Europameisterschaften. Bei besserer taktischer Leistung wäre trotz der tollen Leistung von Giuseppe Atzeni auch der Griff zur Goldmedaille möglich gewesen. Atzenis Schrittmacher Dieter Durst hatte maßgeblichen Anteil an dem Sieg für die Eidgenossen, denn er durchschaute rechtzeitig alle Manöver der deutschen Kontrahenten und hielt seinen Schützling mit schneller Fahrt und einem Stundenmittel von 70 km/h aus allen Zweikämpfen heraus. Dieter Durst hatte 1996 bei der ersten EM in Forst noch Carsten Podlesch zum Titel geführt.
Ohne Chance blieben im Endlauf die Schweizer Peter Jörg und Jan Ramsauer, die auch wenig für ihren Landsmann Atzeni taten und nur Patrick Kops (Niederlande) und den Franzosen David Derepas hinter sich lassen konnten.