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Elia Viviani (l) von Team Quick-Step Floors freut sich hinter der Ziellinie über seinen Sieg. Foto: Ariel Schalit/AP
06.05.2018 19:08
Giro: Zweiter Streich von Viviani - Dennis im Rosa Trikot

Eilat (dpa) - Israel hat drei Tage ein friedliches Giro-Fest gefeiert. Zum Abschluss des Abstechers in die Krisenregion sicherte sich Radprofi Elia Viviani seinen zweiten Etappensieg innerhalb von 24 Stunden.

Der Italiener aus dem belgischen Quick-Step-Team - mit jetzt bereits 29 Saisonerfolgen unerreicht - siegte in Eilat am Roten Meer nach 229 Kilometern im Massensprint vor seinem Landsmann Sacha Modolo und dem Iren Sam Bennett. Der Drittplatzierte aus dem Bora-hansgrohe-Team hatte den Tagessieger hart bedrängt und ihn fast zu Fall gebracht. Die schweißtreibende Tagestour führte bei großer Hitze größtenteils durch die Negev-Wüste.

In Eilat konnte sich der Australier Rohan Dennis erneut das Rosa Trikot des Spitzenreiters im Gesamtklassement überstreifen und wird es auch auf der vierten Etappe am Dienstag beim Start in Catania auf Sizilien tragen. Vorjahressieger Tom Dumoulin vom deutschen Sunweb-Team hatte sich am Samstag etwas überrumpeln lassen. Aber sehr getroffen hat ihn der frühe Verlust des Trikots nicht. Israel war abgesehen von der medienwirksamen «Grande Partenza» sportlich nicht mehr als ein Aufgalopp.

«Andere Teams hatten die Strategie, das Trikot zu holen. Wir hatten die Strategie, nicht zu viel Energie zu investieren. Es war nicht mein Plan, die Spitzenposition sausen zu lassen, die Konkurrenz hat dafür gesorgt. Vielleicht sage ich in drei Wochen: Es war gut so», sagte Dumoulin.

Am Samstag hatte sich der im Zeitfahren knapp gescheiterte Dennis doch noch die Führung geholt. Er heimste als Sieger des zweiten Zwischensprints die nötigen Sekunden ein, um Dumoulin von der Spitze zu verdrängen. Der wesentlich sprintstärkere Omnium-Olympiasieger Viviani, der später in Tel Aviv nach 167 Kilometern nicht zu schlagen war, hatte sich merklich zurückgehalten.

Damit komplettierte Dennis die Sammlung seiner Leader-Trikots. «Das Gelbe der Tour de France hatte ich ja auch schon nach einem Einzelzeitfahren, das Vuelta-Trikot nach einem Teamzeitfahren. Hier war es Teamarbeit im Feld, etwas ganz Besonderes», freute sich der ehemalige Stunden-Weltrekordler vom BMC-Team.

Aus deutscher Sicht sorgte Maximilian Schachmann zum Giro-Auftakt in Israel für positive Schlagzeilen. Der 24 Jahre alte Radprofi aus Berlin-Marzahn rutschte am Sonntag auf Rang sieben im Gesamtklassement und behauptete vor allem das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. «Der Giro hat für uns toll begonnen», sagte der Debütant von Quick-Step.

Am Montag reist der Tross mit vier Passagier- und drei Lastflugzeugen vom kleinen Flughafen Ovda in Eilat nach Catania, wo die Italien-Rundfahrt am Dienstag nach dem geglückten, rund 28 Millionen-Euro teuren Israel-Abenteuer mit der vierten Etappe fortgesetzt wird.

Der Weißrusse Konstantin Siutsou, der zum Giro-Auftakt beim Einfahren schwer stürzte und sich einen Nackenwirbel brach, wird nach Mitteilung seines Bahrain-Merida-Teams mehrere Monate ausfallen. Laut Teamarzt Carlo Guardascione kann der 35-Jährige in etwa drei Monaten wieder mit dem Training beginnen.

Der im Gesamtklassement schon zurückgeworfene Seriensieger Chris Froome war am Freitag auch gestürzt, erlitt aber nur harmlose Abschürfungen. Dem Briten, dem in der weiter schwebenden Salbutamol-Affäre eine Doping-Sperre droht, schienen die Diskussionen um seinen Start doch ein wenig in die Knochen gefahren zu sein. Er hatte auf dem anspruchsvollen Zeitfahr-Kurs 37 Sekunden auf den Auftaktsieger Dumoulin verloren.

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