Marina di Grosseto (dpa) - Sprinter-König Alessandro Petacchi wartet beim 88. Giro d'Italia weiter auf seinen ersten Etappensieg.
Nach einem Sturz des Italieners 4000 Meter vor dem Ziel des flachen Tagesabschnitts war auf der 6. Etappe nach 153 Km in Marina di Grosseto der Weg frei für Robbie McEwen. Der Australier hatte im Massensprint keine Mühe, seinen zweiten Etappenerfolg perfekt zu machen. Der glücklose Petacchi, der im März Mailand-San-Remo gewann, hat nun keine realistischen Möglichkeiten mehr, seinen Nachkriegs-Rekord aus dem Vorjahr zu übertrumpfen, als er neun Etappen gewann.
Die deutschen Topsprinter Erik Zabel und Olaf Pollack (beide T-Mobile) sowie Robert Förster (Gerolsteiner) hatten mit der Entscheidung in Grosseto nichts zu tun. Der Italiener Paolo Bettini holte sich das Rosa Trikot von seinem Landsmann Danilo di Luca zurück. Der Olympiasieger profitierte von einer Zeitgutschrift bei einem Zwischensprint und führt jetzt wieder mit drei Sekunden Vorsprung vor di Luca.
Bisher war der Giro alles andere als nach dem Geschmack Petacchis verlaufen, der vorher großspurig angekündigt hatte, zehn Etappen gewinnen zu wollen. Diesmal schien es im Fassa Bortolo-Team aber wie am Schnürchen zu laufen. Aber die letzte Kurve wurde dem zu diesem Zeitpunkt inmitten seiner Team-Kollegen an der Spitze fahrenden Petacchi zum Verhängnis. Er trudelte danach abgeschlagen ins Ziel.
Die ersten großen Verschiebungen im Gesamtklassement werden beim 45 km langen Einzelzeitfahren von Lamporecchio nach Florenz erwartet. In der zweiten Giro-Woche stehen dann die ersten großen Dolomiten-Steigungen bevor. Die 7. Etappe führt aber zunächst über 211 km von Grosseto nach Pistoia.