Bozen (dpa) - Gilberto Simoni steht vor seinem zweiten Gesamtsieg beim Giro d'Italia. Der Italiener, der bereits 2001 triumphiert hatte, baute einen Tag nach seinem Husarenritt durch die Dolomiten beim Einzelzeitfahren zwischen Meran und Bozen über 42,5 km als Siebter seinen Vorsprung auf seinen Landsmann Stefano Garzelli um 39 Sekunden auf 1:58 Minuten aus.
Sieger des ersten Zeitfahrens wurde der Spanier Aitor Gonzalez, der in 54:33 Minuten den Schweden Magnus Backstedt und den Ukrainer Sergej Gontschar auf die Plätze verwies.
Tags zuvor hatte Simoni bei der dritten Bergankunft auf dem zum 1740 m hohen Alpe di Pampeago seine Kletter-Qualitäten wie zwei Tage zuvor am Monte Zoncolan zum zweiten Mal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vor vier Jahren hatte der Italiener bei seinem Heimspiel im nur 30 km von seinem Wohnort Palu di Giovo entfernten Pampeago gegen Marco Pantani eine schmerzhafte Niederlage einstecken müssen. Mit seinem Antritt am Schlussanstieg auf der Dolomitenetappe hatte er auf der «Königsetappe» seinen Vorsprung auf Garzelli bereits auf 1:19 Minuten ausgebaut. «Vielleicht hätte ich sogar noch eher angreifen müssen», zweifelt Simoni nach dem großen Auftritt an sich selbst.
Bester Fahrer vom Team Gerolsteiner bleibt als Siebter Georg Totschnig, der im Zeitfahren trotz tagelanger Knieprobleme auf Platz zehn einkam. Schon vor dem Ritt durch die Dolomiten hatte er die Teamtaktik kritisiert. «Als es an den letzten Berg ging, war ich wieder alleine», beklagte der Österreicher. Zuvor hatten die harten Etappen auch von dem einzigen beim Giro vertretenen deutschen Team ihren Tribut gefordert. Der Schweizer Marcel Strauss musste das Rennen wegen einer Erkältung auf. Steffen Weigold kam beim Zeitfahren als bester Deutscher auf den 43. Platz.
Eine Vorentscheidung im Kampf um das Grüne Trikot des besten Bergspezialisten hatte der Kolumbianer Fredy Gonzalez Martinez erzwungen, als er alle drei Bergwertungen der 1. Kategorie gewann. Nicht mehr dabei ist der Australier Robbie McEwen, der zuvor zwei Etappen und bei der Tour de France das Trikot des Sprintbesten gewonnen hatte. Er gab als zweiter Supersprinter nach Weltmeister Mario Cipollini (Italien) das Rennen vorzeitig auf.
Meran - Bozen (42,5 km):
Rang | Name | Zeit |
1. | Aitor Gonzales Jimenez (Spanien) | 54:33 Min. |
2. | Magnus Backstedt (Schweden) | + 0:51 |
3. | Serhij Hontschar (Ukraine) | + 1:22 |
4. | Dario Frigo (Italien) | + 1:23 |
5. | Bogdan Bondariew (Ukraine) | + 1:30 |
6. | Jaroslaw Popowitsch (Ukraine) | + 1:36 |
... | | |
43. | Steffen Weigold (Alpirsbach) | + 4:35 |
48. | Robert Förster (Markkleeberg) | + 4:50 |
70. | Ronny Scholz (Herrenberg) | + 5:21 |
117. | Uwe Hardter (Freiburg) | + 6:44 |
Stand nach der 15. Etappe:
Rang | Name | Zeit |
1. | Gilberto Simoni (Italien) | 66:41:52 Std. |
2. | Stefano Garzelli (Italien) | + 1:58 Min. |
3. | Jaroslaw Popowitsch (Ukraine) | + 4:05 |
4. | Andrea Noe' (Italien) | + 5:16 |
5. | Raimondas Rumsas (Litauen) | + 6:11 |
6. | Francesco Casagrande (Italien) | + 6:47 |
... | | |
75. | Ronny Scholz (Herrenberg) | + 1:22:51 Std. |
79. | Uwe Hardter (Freiburg) | + 1:29:34 |
87. | Steffen Weigold (Alpirsbach) | + 1:35:19 |
122. | Robert Förster (Markkleeberg) | + 2:12:57 |