Brüssel (rad-net) - Nur drei belgischen Rennfahrern gelang es bisher, bei allen fünf Monumenten des Radsports mindestens einmal zu gewinnen: Rik van Looy, Eddy Merckx und Roger de Vlaeminck. Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) will einer von ihnen werden - nur noch zwei fehlen ihm.
Die Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt hat Gilbert bereits in seinem Palmares. Für 2018 hat sich der 35-jährige Belgier Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix als Ziel gesetzt, um alle Monumente des Radsports einmal gewonnen zu haben. «Es ist eine große Motivation für mich. Auch wenn es ein verrückter Traum ist, ist es möglich», so Gilbert.
Gilberts Ehrgeiz dafür hatte für einige Zeit geschlummert, aber er wurde letztes Jahr mit einer bemerkenswerten Rückkehr bei den Kopfsteinpflasterklassikern und dem Sieg bei der Flandern-Rundfahrt wieder geweckt.
Während Philippe Gilbert bei Mailand-Sanremo schon zweimal auf dem Podest stand, ist er bei Paris-Roubaix fast ein Neuling. In seiner 16-jährigen Karriere hat er bei 47 Starts bei den Monumenten nur ein einziges Mal den Kopfsteinpflaster-Klassiker in Nordfrankreich bestritten. «Man erzählt viel darüber, aber es ist nicht so schlimm. Es ist wie bei jedem Klassiker - du kommst total leer ins Ziel, aber ich denke, dass es manchmal übertrieben ist», so Gilbert. Dennoch spielt er seine Chancen runter: «Jetzt ist es wirklich schwer zu sagen, dass ich dorthin gehen und um den Sieg fahren werde, aber natürlich möchte ich dort viel Erfahrung sammeln und stärker werden», sagt Gilbert. «Es wäre einfacher zu sagen, was ich darüber nach dem Rennen denke, denn jetzt ohne Erfahrung ist es schwer etwas zu sagen, aber es ist immer noch ein besonderes Rennen.»
Mailand-Sanremo ist Philippe Gilbert geläufiger, aber er empfindet es eher als Lotterie. Er wurde 2008 und 2011 Dritter, beide Male nachdem das Feld am Poggio auseinandergefallen war. Er weiß aber auch, dass das Rennen genauso gut in einem Massensprint enden kann. «In Sanremo ist es nicht leicht, etwas zu bewegen. Manchmal sieht man einen Fahrer wie Sagan, der dort am stärksten ist, aber immer noch verliert", sagte der Belgier. "Wenn man Flandern im gleichen Zustand startet, kann man nicht verlieren, denn am Ende gewinnt der Beste. In Lüttich oder Roubaix ist es genauso. Wenn man am Anfang der Stärkste ist, hat man einen großen Chance zu gewinnen, aber in Sanremo ist das nicht der Fall.»