Berlin (dpa) - Beim Radsport-Team Gerolsteiner steigt die Spannung: An diesem Dienstag will der Mineralwasser-Konzern bekannt geben, ob er sein Sponsoring über 2008 hinaus fortsetzen wird.
PR- Chef Stefan Göbel meinte vielsagend: «Es war eine schwere Entscheidung. Der Radsport hat es insgesamt ausgesprochen schwer, aber es gibt einen Hoffnungsträger, und der heißt Gerolsteiner.» Das Unternehmen investiert pro Saison geschätzte neun Millionen Euro in den Profi-Radsport und tritt seit 1998 als Geldgeber auf.
Gerolsteiner-Radsportkonkurrent T-Mobile hat sich trotz der Doping-Problematik bereits entschlossen, bis 2010 weiterzumachen. Offen ist dagegen, ob das Team Milram nach dem Dopinggeständnis von Erik Zabel weiter auf die Unterstützung des Bremer Sponsors Nordmilch hoffen kann.
Gerolsteiner-Fahrer Stefan Schumacher bezeichnete es unterdessen als Unverschämtheit, dass Christian Henn als sportlicher Leiter aus seiner Mannschaft nicht bei der Weltmeisterschaft in Stuttgart dabei sein darf. Auch Henn hatte Dopingmissbrauch in den neunziger Jahren zugegeben. Im Vergleich zu Zabel, der trotzdem für die WM nominiert worden sei, werde mit zweierlei Maß gemessen, sagte Schumacher.
Es sei zwar für ihn kein Problem, dass der letztjährige WM-Zweite Zabel vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nominiert worden sei, ein Ausschluss von Henn wolle ihm jedoch nicht in den Kopf. «Dass er nicht dabei sein soll, ist ein harter Schlag. Für mich ist das eine sportliche Katastrophe», betonte Schumacher, der sich auf dem Kurs in Stuttgart Ende September Chancen ausrechnet und Henn gern im Begleitfahrzeug dabei gehabt hätte.
Betreut werden soll die deutsche Mannschaft von T-Mobile- Sportdirektor Jan Schaffrath und Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer, der Verständnis für die Position seines Fahrers äußerte. Holczer betonte jedoch auch: «Wir gehören zu den Mannschaften, die sich an Vereinbarungen halten.»