Duisburg (dpa) - Der frühere Chef des Coast-Radrennstalls, Günther Dahms, muss an Jan Ullrich rund 1,6 Millionen Euro zahlen. Im Millionen-Streit mit seinem Pleite gegangenen Ex-Rennstall hatte Ullrich Honorar und Schadensersatz in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro gefordert.
Die 3. Zivilkammer des Landgerichts Duisburg sei den Forderungen weitgehend gefolgt und habe Dahms zur Zahlung von rund 1,46 Millionen Euro zuzüglich Zinsen verurteilt, sagte ein Gerichtssprecher. Eine Berufung sei möglich, hieß es.
Dahms muss für die Forderungen eintreten, weil er bei der Radsport-Service-Marketing GmbH (RSM) des Coast-Stalls eine Schuldbeitrittserklärung unterschrieben hatte. Im Dreijahresvertrag mit Coast waren seinerzeit insgesamt fünf Millionen Euro Honorar für Ullrich festgeschrieben worden.
Der Tour-de-France-Gewinner von 1997 und Olympiasieger von Sydney 2000 war nach einem positiven Doping-Test im Juni 2002 im Januar 2003 vom Team Telekom zu Coast gewechselt. Im Frühjahr 2003 wurde Coast wegen Zahlungsunfähigkeit vom Weltverband UCI gesperrt und musste später Insolvenz anmelden. Ullrich schloss sich dem Team Bianchi an und bestritt die «Tour» zuletzt für das T-Mobile-Team.