Manchester (rad-net) - Der Tour-de-France-Sieger von 2018, Geraint Thomas, hat verkündet, dass er an Triathlon- und Ironman-Wettkämpfen teilnehmen möchte, sobald er sich aus dem aktiven, professionellen Radsport zurückzieht.
Thomas interessiert sich seit dem Jahr seines Tour-Gesamtsieges für den Triathlon und Ironman, als er Cameron Wurf, einen ehemaligen Profirennfahrer, der nun Triathlet ist, beim Training kennengelernt hat. Bei einer Pressekonferenz mit Nytro, einem Triathlon-Unternehmen in Kalifornien, wo Thomas diesen Monat gemeinsam mit Wurf trainierte, verkündete der 33-jährige Waliser seine Pläne: «Ich bin als Kind geschwommen und habe an ein paar Triathlons teilgenommen. Wenn ich mich vom Profiradsport zur Ruhe setze, möchte ich definitiv bei einem Ironman starten oder vielleicht auch bei ein paar. Als erstes werde ich dann den in Wales machen - die Fahrradstrecke ist erwartungsgemäß immer sehr hart und das könnte mir in die Karten spielen.»
Auch wenn diese Pläne schon sehr konkret klingen, so will sich der Brite mit der Umsetzung noch drei oder vier Jahre Zeit lassen und bis dahin weiter als Radprofi unterwegs sein. «Ich bin seit 14 Jahren Profi, so könnte ich schließlich 18 Jahre als Profi gefahren sein. Davor bin ich bereits zwei Jahre als Amateur und Junior gefahren, deswegen ist Radfahren mein Leben und nach insgesamt 20 Jahren, in denen man nichts anderes gemacht hat, denkt man an nichts anderes und ist es gewohnt ein Ziel zu haben, das man innerhalb der nächsten zwei oder drei Monaten erreichen kann. Aufzuhören ohne ein Ziel zu haben könnte schwierig sein, also warum kein Ironman?»
2018 verkündete Wurf, dass er gemeinsam mit Geraint Thomas trainiert und durch Team Ineos eine Freundschaft zu dem Waliser aufgebaut habe. Der Triathlet wird von Ineos-Cheftrainer Tim Kerrison trainiert und ist daher auch regelmäßig während der Trainingslager der Mannschaft anwesend. Das Talent Thomas' für den Triathlon sei ihm zum ersten Mal in Monaco im August 2018 aufgefallen, woraufhin Kerrison ihn in die Trainingsgruppe für den Ironman aufgenommen hat. Beim Schwimmtraining sei dem Triathleten dann endgültig bewusst gewesen, wie gut Thomas' Voraussetzungen waren: «Ich muss sagen, als wir am Ende der 200 Meter langen Bahn, die wir im offenen Wasser des Larvotto Beach nutzten, ankamen, konnte ich nicht glauben, wie nah er hinter mir war. Er kann definitiv schwimmen! Und als ob das nicht genug Überraschung gewesen ist, hat er am darauffolgenden Morgen seine Laufschuhe angezogen und ein Geschwindigkeitstraining mit mir absolviert, bei dem er mühelos die 3:40 Minuten für einen Kilometer mithalten konnte, was mich absolut umgehauen hat.»
Bevor Thomas nun aber weitere Pläne für seinen Ruhestand schmiedet, wird der Fahrer des englischen Rennstalls Ineos 2020 zunächst seinen zweiten Tour-de-France-Gesamtsieg anpeilen und an einigen anderen Rennen, wie Tirreno-Adriatico, der Tour de Romandie und Tour de Suisse teilnehmen.