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30.01.2002 01:05
Furioses Finale an Silvio Martinello/Rolf Aldag
Vorjahrssieger behaupteten sich erneut beim 91. Berliner Sechstagerennen um den Großen Preis der Berliner-Schultheiss-Brauerei
Er fuhr mit fünf Längen Vorsprung und jubelnd hochgerissenen Armen ins Ziel; lachte, als sei alles ein Spaziergang gewesen: Silvio Martinello, der italienische Meisterfahrer, machte den erneuten Sechstagesieg mit seinem Partner Rolf Aldag perfekt! Sie wiederholten damit im bis auf den letzten Platz gefüllten Berliner Velodrom an der Landsberger Allee ihren Erfolg vom vergangenen Jahr und verwiesen nach großem Kampf die belgisch-australische Kombination Matthew Gilmore/Scott McGrory, die am härtesten Widerstand geleistet hatte, sowie die tapferen Kämpfer Robert Bartko/Andy Beikirch und das eidgenössische Team Bruno Risi/Kurt Betschart – die alle, nur durch die Punkte getrennt, in einer Runde lagen – auf die Plätze.
Nachdem drei Mannschaften mit einem Rundengewinn zu den führenden Martinello/Aldag aufgeschlossen hatten, konnte nur aus diesem starken Quartett in der spannenden Großen Schultheiss-Finaljagd über eine Stunde noch der Gesamtsieger kommen; die Azzurri Baffi/Villa als Fünfte lagen bereits zwei Runden zurück. Dennoch waren es genau diese fünf Paarungen, die allerstärksten dieses Jahres, die immer wieder vorstießen und gemeinsame Rundengewinne notieren ließen. Die vor den abschließenden Wertungssprints hauchdünn in Führung liegenden Gilmore/McGrory vertrauten nicht auf die Punkte. Sie versuchten immer wieder mit Zwischenspurts, die zumeist der glänzend aufgelegte Matthew Gilmore einleitete, davonzukommen, um noch eine Bahnlänge zwischen sich und die Rivalen zu legen. Aber die waren natürlich viel zu stark, um die Angreifer fahren zu lassen. Als es Gilmore/McGrory es 24 Minuten vor dem Ende gemeinsam mit Risi/Betschart schafften, das Feld hinter sich zu lassen und nach harter Jagd ein Rundenplus notieren zu lassen, da waren wenig später auch die anderen drei Spitzenteams unterwegs und egalisierten postwendend diesen Vorsprung. Auch die Deutschen Bartko/Beikirch versuchten noch das Blatt zu wenden, aber da war wohl nicht genug Power dahinter, um entscheiden wegzukommen.
In den Sprints, die nun über den Sieg entscheiden mußten, war Martinello der Siegertyp, der – von Aldag in die idealen Spurtpositionen gebracht – stets die Oberhand behielt und vor Gilmore ins Ziel kam. Gemeinsam vereitelten sie auch den letzten energischen Versuch der Eidgenossen Risi/Betschart, die nur durch einen Rundengewinn hätten gewinnen können, und dann war mit dem Ausgang der vorletzten Wertung alles klar für die Vorjahrssieger Martinello/Aldag. Aber Sylvio Martinello wollte den totalen Erfolg und blieb auch im allerletzten Spurt des Tages der König der Piste.
Mit vier Siegen in Berlin rückte der gerade 39 Jahre alt gewordene Champion aus Padua in die Spitzengruppe der unstreblich gewordenen Sechstagecracks auf, die in Spreeathen mehrfach gewonnen hatten. Der Berliner Klaus Bugdahl führt mit neun Erfolgen diese Chronik an, gefolgt von Könnern wie Patrick Sercu und Peter Post, die es auf sieben Siege brachten. Doch im Gegensatz zu ihnen und drei weiteren Fahrern (Sigi Renz, Didi Thurau und Danny Clark) die noch vor ihm liegen, hat Silvio Martinello seine vier Siege bei nur vier Starts erkämpft! Jeder Start ein Sieg für Signore centopercento! Der Mann, der alles 100-prozentig macht...
In der sportlichen Bilanz dieses 91. Berliner Sechstagerennens um den Großen Preis der Berliner-Schultheiss-Brauerei hat sich die Klasse des Superteams gegen viele weitere Meister durchgesetzt. Glückwunsch für alle, die entsprechend ihrer Leistungen, auf den Plätzen hinter der großen Elite das Ziel erreichten. Und es war auch ein besonderer Erfolg für die jungen Athleten wie Andreas Müller, Marc Altmann, Sebastian Siedler, Christian Bach und Bernhard Wächter, daß sie an der Seite erfahrener Sechstagecracks durchhielten und nach guten Leistungen glücklich ins Ziel kamen. Von ihnen – den zukünftigen Sechstageassen - wird noch zu hören sein! Das gehört auch zum Motto des Berliner Sechstagerennens: Tradition mit Zukunft...
Zu den beeindruckenden Akteuren gehörten bei diesem 91. Berliner Sechstagerennen um den Großen Preis der Berliner-Schultheiss-Brauerei auch die bärenstarken Sprinter, die absolute Weltklasse verkörpern. Der Recke Sören Lausberg glänzte vor seinem Berliner Publikum noch einmal mit der allerschnellsten zeit im Rundenrekordfahren, bekam dafür einen Sonderpokal. Nur zu gern hätte er auch den anderen, noch größeren geschnappt, der im Finale des Internationalen OBI Sprinter-Cups vergeben wurde. Aber dieser wurde eine Beute von Jens Fiedler, der mit rasantem Endspurt den dreifachen Weltmeister von Antwerpen, Arnaud Tournant, und Sören Lausberg auf die Plätze verwies. Fiedler ist ein Champ wie Martinello – er gewann zum sechsten Male das Sprinterturnier beim Berliner Sechstagerennen!
Auch die gleiche Anzahl an Siegen kam auch der Exweltmeister und amtierende Europameister der Steher, der Berliner Carsten Podlesch. An der Rolle seines Schrittmachers Bruno Walrave dominierte er ein weiteres Mal ungefährdet über die Spitzenklasse dieses Metiers. Erfreulich war zu notieren, daß sich mit Jan Richter ein junger Mann aus Cottbus ganz energisch an sein Hinterrad geheftet hat und seine gewachsenen Leistungen mit Kontinuität und einem Tagessieg bestätigte.
Das 91. Berliner Sechstagerennen um den Großen Preis der Berliner-Schultheiss-Brauerei ist vorüber – und schon freuen sich alle auf das nächste, das vom 23. bis 28. Januar 2003 ausgetragen wird!
Die Große Schultheiss-Finaljagd über 60 Minuten:
1. Gilmore/McGrory 20 Pkt., 2. Risi/Betschart 10 Pkt., 3. Bartko/Beikirch 6 Pkt., eine Runde zurück: 4. Martinello/Aldag 46 Pkt., 5. Baffi/Villa 0 Pkt., zwei Runden zurück: 6. Steinweg/Weispfennig 12 Pkt., 7. De Wilde/Teutenberg 10 Pkt., 8. Fulst/Sandstöd 4 Pkt., 9. Madsen/Lehmann, Aeschbach/Marvulli und Corvers/Müller alle 0 Pkt., vier Runden zurück: 12. Vonhof/Sörensen 2 Pkt., 13. Slippens/Altmann, Stocher/Siedler, Bach/Dörich, Lapage/Wächter, Kowatschitsch/Liehner und Liska/Zabka alle 0 Pkt.
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