Prag (dpa) - Die legendäre Friedensfahrt der Radprofis findet in diesem Jahr erstmals seit 1948 nicht statt.
Der 58. Jahrgang des einst weltweit größten Amateur-Etappenrennens ist aus finanziellen Gründen abgesagt worden, sagte der Sprecher des Tschechischen Radsportverbandes, Jaroslav Cicha, der dpa in Prag. Letzte Verhandlungen mit Friedensfahrt-Direktor Pavel Dolezel seien gescheitert, sagte Cicha: «Im Mai 2006 soll wieder gefahren werden, aber auch hier besteht natürlich ein Risiko.»
Medienberichten zufolge resultieren die Probleme aus einem Streit zwischen Dolezel und dem Leipziger Manager Jörg Strenger, der sich die Rechte an der Schutzmarke «Friedensfahrt» gesichert hatte. «Es wird künftig keine Zusammenarbeit mehr mit Jörg Strenger geben», hatte Dolezel stets unterstrichen. Für die deutschen Belange sei der ehemalige Trainer von Bahnrad-Olympiasieger Lutz Heßlich, Gerd Müller, zuständig. «Die Absage kann jedem Radsport-Anhänger nur sehr leid tun», unterstrich Cicha. Seit Jahresbeginn war klar, dass das Überleben der Friedensfahrt auf der Kippe steht.