Gent (rad-net) - Am morgigen Samstag können auch endlich die Frauen in die Radsportsaison 2021 starten. Omloop Het Nieuwsblad ist für sie das erste Rennen, nachdem zahlreiche Wettbewerbe in den vergangenen Wochen abgesagt worden waren. Vorjahressiegerin Annemiek van Vleuten (Movistar) gehört auch in diesem Jahr zu den ganz großen Favoritinnen.
Der Start des Rennens erfolgt vor 't Kuipke in Gent, dem Velodrom, welches alljährlich das örtliche Sechstagerennen beherbergt. Im ersten Teil des Rennens stehen noch keine echten Hindernisse auf dem Programm. Insgesamt 8,1 Kilometer Kopfsteinpflasterstraßen stellen sich den Fahrerinnen während des 124 Kilometer langen Rennens in den Weg. Die erste Passage wird nach rund 55 Kilometern mit dem 1,8 Kilometer langen Huisepontweg erreicht.
Danach dürfte das Rennen richtig eröffnet werden, denn von nun an folgen mehrere Anstiege und Kopfsteinpflasterpassagen schnell hintereinander. Die Anstiege Edelareberg, Molenberg Haaghoek und der Berendries dürften die Spreu vom Weizen trennen.
Nach dem Vossenhol haben die Fahrerinnen rund 95 Kilometer zurückgelegt und können sich noch einmal kurz erholen, ehe das Finale mit der Muur van Geraardsbergen und dem Bosberg eingeläutet wird. Diese beiden berühtem Kopfsteinpflaster-Anstiege sind bekannt dafür, eine Rennentscheidung herbeiführen zu können. Nach dem Bosberg sind es noch gut zwölf Kilometer bis ins Ziel in Ninove.
Annemiek van Vleuten gewann im vergangenen Jahr das Rennen als Solistin und hat sich in den vergangen Wochen akribisch auf die neue Saison auf Teneriffa vorbereitet. Aber auch ihre Konkurrentinnen sind gut vorbereitet.
Ihre niederländische Landsfrau und Weltmeisterin Anna van der Breggen war 2015 auch schon einmal bei Omloop Het Nieuwsblad erfolgreich und hat gute Chancen, auch diesmal vorne dabeizusein. Ihre Mannschaft SD Worx kann gleich mehrere Joker spielen. Chantal van den Broek-Blaak hat auch schon öfter gezeigt, dass sie solche Rennen gewinnen kann und mit Amy Pieters und Jolien D'Hoore ist vor allem zu rechnen, wenn es zu einer Sprintentscheidung kommt.
Ähnlich sieht das bei Trek-Segafredo aus. Die frühere Siegerin Elizabeth Deignan ist nicht die langsamste, aber ihre Chancen im Massensprint sind nicht optimal. Dafür hat die Mannschaft aber Chloe Hosking im Aufgebot. Elisa Longo Borghini und Ellen van Dijk sind ebenfalls zu den Favoritinnen zu zählen. DSM kann auf ein ähnlich breit aufgestelltes Team setzen: Liane Lippert und Floortje Mackaij sind immer fürs Finale gut und mit Lorena Wiebes und Coryn Rivera hat man auch zwei schnelle Frauen.
Weitere Podiumskandidatinnen sind Marta Bastianelli (Alé-BTC Ljubljana), Lotte Kopecky (Liv-Racing), Lisa Brennauer, Lizzy Banks (beide Ceratizit-WNT), Grace Brown (BikeExchange), Katarzyna Niewiadoma (Canyon-Sram), Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope) und Elisa Balsamo (Valcar-Travel & Service).
Neben Lippert und Brennauer sind noch acht weitere deutsche Rennfahrerinnen am Start, unter anderem Lisa Klein (Canyon-Sram), Trixi Worrack (Trek-Segafredo), Romy Kasper (Jumbo-Visma) und Mieke Kröger (Hitec Products).