Saarbrücken (dpa) - Die Deutschland-Tour hat mit einem Heimsieg durch Robert Förster begonnen. Der 29-jährige Leipziger vom Team Gerolsteiner gewann den Massensprint im Ziel der ersten von neun Etappen nach 183,7 Kilometern auf der Heuduckstraße in Saarbrücken.
Zwei Ausreißer wurden erst neun Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld gestellt. Försters hart erkämpfter Tagessieg, der ihm das erste Gelbe Trikot der Deutschland-Tour sicherte, wirkte wie ein kleines Trostpflaster für den entgangenen Etappensieg bei der Tour de France.
«Das Team hat von Beginn an auf mich gesetzt und heute hat es eben geklappt. Ich hatte nach der Tour de France einen kleinen Durchhänger und ich habe die vergangenen vier Tage nicht trainiert», sagte Förster nach dem Erfolg vor Danilo Napolitano (Italien)und Erik Zabel (Unna). Der Start in der Landeshauptstadt war bei strömendem Regen von der Gerichtsentscheidung überschattet worden, mit der das österreichische Team Elk Haus Simplon seine zumindest vorläufige Teilnahme erzwungen hatte.
Lange war das Rennen von drei Ausreißern bestimmt worden, die sich bereits nach 34 Kilometern abgesetzt hatten. Maarten den Bakker aus den Niederlanden und Matej Murgerli aus Slowenien hielten den Verfolgern bis neun Kilometer vor dem Ziel stand. Dann war ihr Widerstand an der geballten Kraft der Teams mit den hochklassigen Sprintern wie Milram (Erik Zabel), Gerolsteiner (Robert Förster), T- Mobile (Gerald Ciolek), Lampre (Danilo Napolitano) oder CSC (Juan- José Haedo) gebrochen.
Ein erster Wegweiser Richtung Gesamtsieg wird das Mannschaftszeitfahren am (morgigen) Samstag in Bretten sein. Die großen Favoriten für die 42,2 Kilometer heißen CSC mit Vorjahres-Gesamtsieger Jens Voigt (Berlin) und Discovery Channel mit dem Zweiten von 2006 und Dritten der diesjährigen Tour de France, Levi Leipheimer (USA). Voigt soll ein Vorsprung aus dem bei der Deutschland-Tour zum ersten Mal ausgetragenen Team-Zeitfahren in den Bergen helfen. Dort will Mitfavorit Linus Gerdemann vom T-Mobile-Team den vermeintlichen Zeitverlust aus dem Kampf gegen die Uhr («Es geht für uns in Bretten um Schadensbegrenzung») wettmachen.
Das Schicksal der Elk-Haus-Mannschaft in der Deutschland-Tour entscheidet sich am 15. August. Dann verhandelt das Hamburger Landgericht den Einspruch der Organisatoren gegen die Einstweilige Verfügung des österreichischen Zweitliga-Teams. Das teilte das Gericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa mit. Elk Haus war einen Tag vor dem Start gerichtlich gegen die Ausladung von der Deutschland-Tour vorgegangen und hatte die Einstweilige Verfügung erwirkt, die den Tour-Start in Saarbrücken ermöglichte.
Die Ausladung erfolgte, weil die mit einer Wildcard eingeladenen Österreicher versäumt hatten, die analog zur Tour de France von den Fahrern geforderten Selbstverpflichtungen zu unterschreiben. Durch den Verhandlungstermin am Mittwoch wird das umstrittene Team um den aktenkundigen Landesmeister Christian Pfannberger voraussichtlich zumindest noch die beiden Etappen durch Österreich bestreiten können.