Milton (rad-net) - Olympia-Bronzemedaillengewinner Robert Förstemann und der sehbehinderte Kai Kruse haben bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften der Para-Cycler im kanadischen Milton Bronze im 1000-Meter-Zeitfahren gewonnen. Maike Hausberger (C2) mit Silber und Denise Schindler (C3) mit Bronze im Mehrkampf holten die Medaillen vier und fünf für die deutsche Para Radsport-Nationalmannschaft.
«Wir sind super glücklich und stolz. Es ist meine erste Medaille im Para-Radsport und es fühlt sich so gut an. Zu Zweit eine Medaille zu gewinnen, macht einfach noch mehr Spaß als allein», sagte Robert Förstemann. Mit 1:01,678 Minuten blieb das Duo im Zeitfahren knapp über dem kürzlich beim Sechstagerennen in Berlin aufgestellten deutschen Rekord (1:01,63) und musste sich nur zwei britischen Tandems geschlagen geben. Gold ging an die Weltrekordhalter Neil Fachie und Pilot Mathew Rotherham.
Bei der WM 2019 landeten Krust/Förstemann noch auf Platz sieben. «Wir waren erstmals vor den Niederländern und haben auch die Polen bezwungen, die letztes Jahr noch anderthalb Sekunden schneller waren als wir. Kai hat sich ganz toll entwickelt. Obwohl wir in den vergangenen Wochen noch mit Materialproblemen zu kämpfen hatten, haben wir auf den Punkt unsere Leistung abgerufen», betontet Förstemann.
Zudem jubelten Maike Hausberger und Denise Schindler nach Bronze in der Verfolgung zum Auftakt nun im Omnium über ihr jeweils zweites Edelmetall bei dieser WM. Hausberger schaffte es nach Platz zwei im abschließenden Scratchrennen und zuvor konstant vorderen Resultaten sogar noch auf den Silberrang der Klasse C2. «Das Scratchrennen lief für mich sehr gut. Ich bin viel von vorne gefahren, bei einer Attacke mitgegangen und dann Zweite geworden. Dadurch bin ich in der Gesamtwertung noch an der Chinesin Sini Zeng vorbeigezogen», freute sich Hausberger.
Absolut zufrieden mit ihrer zweiten Bronzemedaille in Milton war auch Denise Schindler. Die unterschenkelamputierte 34-Jährige fuhr unter Schmerzen mit einer Entzündung am Stumpf. «Mir sind schon nach der ersten Bronzemedaille in der Verfolgung zehn Steine vom Herzen gefallen», so Schindler.
Darüber hinaus überzeugte im Omnium auch Pierre Senska mit zwei deutschen Rekorden im Zeitfahren und über 200 Meter sowie am Ende Platz vier in der Gesamtwertung. Das Treppchen verpasste der 31-jährige Berliner nur hauchdünn um zwei Punkte.