Paris (rad-net) - Pauline Ferrand-Prevot, die ab der kommenden Saison für das deutsche Frauen-Profiteam Canyon-Sram fahren wird, will weiterhin sowohl auf der Straße als auch auf dem Mountainbike fahren, obwohl sie andeutet, dass sie eine weniger hektische Mischung von beiden Disziplinen als in den letzten Jahren bestreiten wird.
«Was mich motiviert, das ist, weiterhin beides zu fahren, weil ich diese Vielfalt brauche - aber in meinem eigenen Rhythmus», sagte Ferrand-Prevot gegenüber der französischen Sportzeitung L'Équipe. «Seit ich sehr jung war, habe ich immer eine Sache nach der anderen gemacht, ohne mir Zeit zu nehmen, um mich auszuruhen oder sogar Dinge zu genießen. Ich hätte meine Siege auskosten sollen, denn es könnte sein, dass es keine weiteren geben wird.»
Die Französin gewann drei Weltmeisterschaften in drei verschiedenen Disziplinen innerhalb von zwölf Monaten, als sie 2014 das Straßenrennen in Ponferrada (Spanien) gewann und 2015 die Titel im Cross und Mountainbike ihrer Sammlung hinzufügte.
Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro hatte sie sich sowohl das Straßen- als auch das Mountainbikerennen zum Ziel gesetzt. Doch nach einer von Verletzungen und Krankheiten geplagten Saison, beendete Ferrand-Prevot ersteres nur auf Platz 26 und auf dem MTB musste sie aufgeben. In einem Statement auf ihrer Internetseite sprach sie kurze Zeit später von einem «Albtraum», der der Radsport derzeit für sie sei.
Die ersten zwei Wochen nach den Olympischen Spielen seien für sie «die schlimmsten ihres Lebens» gewesen. «Am Tag des Rennens war ich einfach selbst von mir enttäuscht. Aber danach, obwohl ich Soziale Netzwerke vermied und mein Telefon abgeschaltet hatte, hörte ich, was gesagt wurde, sehr schmerzvolle Dinge von Leuten, die redeten, ohne Ahnung zu haben.»
Seitdem hat Pauline Ferrand-Prevot auch keine Rennen mehr bestritten. Am 27. November will sie sich aber beim Mégavalanche MTB-Event in Reunion wieder aufs Wettkampfrad schwingen, wird dann aber frühestens bei Wettkämpfen im März oder April 2017 wieder am Start stehen.
«Das gibt mir ein Ziel, weil ich kann nicht den ganzen Winter ohne Ziel fahren, aber dort ist kein Druck», sagt Ferrand-Prevot. «Wenn ich mich bereit fühle, werde ich im März oder April wieder zu den Rennen zurückkehren. Wenn nicht, nehme ich mir die nötige Zeit. Aber ich habe für vier Jahre bei Canyon unterschrieben und ich glaube nicht, dass sie mich fürs Nichtstun bezahlen.»
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