London (dpa) - Die Aufarbeitung der Doping-Affäre um den ehemaligen Radprofi Lance Armstrong könnte im Dezember abgeschlossen sein. Johan Bruyneel, der frühere Teamchef des einstigen Tour de France-Seriensiegers, muss sich im Dezember einem Schiedsgericht der US-Anti-Doping-Agentur USADA stellen.
Das meldete das Internetportal «Roadcycling» unter Berufung auf die USADA, die im Vorjahr eine lebenslange Sperre gegen Armstrong durchgedrückt hatte und ihm alle sieben Toursiege aberkennen ließ.
Die Verhandlung gegen Bruyneel soll an seinem augenblicklichen Wohnort in London stattfinden. Der Belgier wurde von der USADA wegen Dopinghandels und der Weitergabe von Dopingpräparaten in der Zeit von 1999 bis 2007 angeklagt. Er soll gerade an einem Buch arbeiten, das sich mit seiner Zeit als Teamchef befasst. Im vergangenen Jahr war er von seinem Posten als Teamchef der RadioShack-Nissan-Mannschaft zurückgetreten.
Anders als Armstrong hatte Bruyneel, der auch den Spanier Alberto Contador zu dessen Toursiegen 2007 und 2009 dirigiert hatte, nicht auf einen Einspruch gegen die USADA-Anklage verzichtet. Deshalb kommt es jetzt - verspätet - zum Schiedsgerichts-Termin. Möglicherweise wird auch Armstrong, der zu Beginn dieses Jahres eine lückenhafte TV-Beichte abgelegt hatte, in den Zeugenstand gerufen.