Brüssel (dpa) - Ex-Weltmeister Philippe Gilbert droht nach einem Gerangel mit einem Autofahrer ein juristisches Nachspiel. Der Radprofi soll den Fahrer mit einem in Belgien als Waffe klassifizierten Pfefferspray attackiert haben.
Die Staatsanwaltschaft in Verviers bestätigte Ermittlungen im Zusammenhang mit der Anzeige des Autofahrers, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete. Weitere Angaben wollte sie nicht machen.
Gilbert, der sich bei den Auseinandersetzungen einen dreifachen Bruch des Mittelfingers der linken Hand zuzog und einige Tage nicht trainieren konnte, droht eine Geld- oder sogar Gefängnisstrafe. Das berichtete die belgische Zeitung «Het Nieuwsblad» unter Berufung auf die belgische Polizei.
Laut Gilbert seien er und sein Trainingspartner Loic Vliegen am vergangenen Freitag beim Training von einem Autofahrer massiv bedrängt worden. Während der Fahrt hätte es erst lautstarke verbale Auseinandersetzungen, dann auch ein Gerangel gegeben und es wäre fast zu einem folgenschweren Unfall gekommen. Dann sei das Auto mit zwei Insassen - laut Gilbert und Vliegen betrunken - davongerast.
Kurz danach hätten die BMC-Profis die Autofahrer wiedergetroffen und zur Rede gestellt. Dabei soll Gilbert gesprüht haben. Der Radprofi habe den Besitz des Reizgases zugegeben, schreibt das belgische Blatt. «In Frankreich wird das Produkt frei verkauft. Ich habe es bei mir, weil ich schon mehrfach mit Aggressionen und Gewalt beim Training konfrontiert wurde. Ein Radsportler ist absolut ungeschützt», wurde der in Monaco lebenden Radprofi zitiert.