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Jan Ullrich (l) und Sven Hannawald amüsieren sich bei einer Testfahrt. Foto: dpa
07.04.2009 15:01
Ex-Radprofi Jan Ullrich als Hobby-Rennfahrer

Hockenheim (rad-net) - Der ehemalige Radprofi Jan Ullrich hat im Automobil-Rennsport ein neues Hobby gefunden. Der 2007 vom aktiven Radport zurückgetretene Ullrich drehte auf dem Hockenheimring einige Proberunden in einem Porsche Carrera 911. Ende Mai will er in einem BMW-Sportwagen beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring an den Start gehen, Anfang August dann beim Langstreckenrennen «Rad&Run am Ring» im Rahmen des 24-Stunden-Rennens mit dem Rennrad, das ebenfalls auf dem Nürburgring stattfindet.

«Ich möchte den Profis nicht im Weg stehen. Ich will mein Auto einfach sicher wieder in die Box bringen und Spaß haben», sagte der 35-Jährige nach seinen Trainingsrunden auf dem Hockenheimring. Der Motorsport reize ihn schon lange, betonte Ullrich. «Und jetzt habe ich die Zeit und nehme mir die Freiheit, sowas anzugehen. Aber es ist ein Hobby und wird auch eines bleiben.»

Bei dem Traditionsrennen am 23. und 24. Mai auf dem Nürburgring will Ullrich in einem Team starten, dem unter anderem der frühere Mountainbike-Weltmeister Mike Kluge angehört. Dafür hat er vor einem Monat eigens die nationale A-Lizenz des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) erworben. Bei seinen Porsche-«Fahrstunden» auf dem Hockenheimring unter Anleitung des früheren DTM-Fahrers Jörg van Ommen hatte Ullrich allerdings noch einige Probleme. Er produzierte einige Dreher und war deutlich langsamer als der ehemalige Skispringer Sven Hannawald, der jedoch bereits über einige Motorsport-Erfahrung verfügt. «Um das Rennfahren zu lernen, ist das Auto zu groß und zu aggressiv für mich», meinte Ullrich.

Zum Thema Doping wollte sich Ullrich nicht äußern. «Ich weiß, dass ich etwas anderes verdient gehabt hätte», sagte der gebürtige Rostocker nur. Von der Bonner Staatsanwaltschaft waren Ullrich Verbindungen zum mutmaßlichen spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes nachgewiesen worden. Gegen die Zahlung einer Summe in unbekannter Höhe hatten die Behörden aber auf eine Anklage verzichtet. DOSB-Präsident Thomas Bach hatte in seiner Funktion als Chef der Juristischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) erklärt, dass Ullrich wegen möglicher Verstrickungen in den Doping-Skandal um die Freiburger Uni-Klinik die Aberkennung seiner Olympia-Goldmedaille von 2000 drohen könnte.

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