Madrid (dpa) - Der ehemalige spanische Radprofi Jésus Manzano, der während der Spanien-Rundfahrt des Vorjahres von seinem Kelme-Team entlassen worden war, hat jetzt wie angekündigt «ausgepackt».
In der spanischen Sportzeitung «As» sprach er über angebliche Dopingpraktiken bei dem spanischen Traditionsrennstall, der noch auf eine Wildcard für die kommende Tour de France hofft. Der Spanische Radsport-Verband schaltete daraufhin den Internationalen Dachverband UCI ein.
Laut Manzano haben die Kelme-Fahrer bei der Tour de France 2003 regelmäßig mit Eigenblut-Transfusionen manipuliert. Dabei wird der Anteil der sauerstofftragenden roten Blutkörperchen erhöht, um die Leistung zu steigern. Die Methode ist noch nicht nachweisbar. Vor einer Bergetappe habe er eine Infusion mit einem Produkt bekommen, das ihn zur Aufgabe des Rennens zwang, so Manzano. Nach der Frankreich-Rundfahrt sei er auf Grund einer erneuten Transfusion sogar in Lebensgefahr geraten.
Der 25-Jährige, der die Doping-Anschuldigungen exklusiv an die Zeitung verkaufte, räumt offen ein, aus Rache gegen sein Ex-Team zu handeln. Kelme hatte Manzano suspendiert, nachdem der Profi im Teamhotel während der Vuelta mit einer Freundin beim Sex erwischt wurde.