Berlin (dpa) - Der frühere australische Rad-Profi Allan Peiper hat den wegen Dopings gesperrten Danilo Hondo ein «unglückliches Opfer des Null-Toleranz-Vorgehens» der Doping-Fahnder genannt.
«Es ist nicht alles schwarz-weiß. Die Fahrer sind immer die Dummen», schreibt der 45-Jährige in seiner Biografie «Peipers Geschichte». Der Australier war zum Ende seiner Karriere noch mit dem heutigen T-Mobile-Manager Olaf Ludwig bei «Panasonic» in den Niederlanden zusammen gefahren. Er habe in seiner Radsport-Karriere «versucht, meistens clean zu fahren».
Peiper, der in seiner Laufbahn 35 Rennen gewann, darunter eine Etappe des Giro d'Italia, hatte bei Rennen zum Teil finanzielle Absprachen mit Konkurrenten getroffen. «Trotzdem sprintete ich um den Sieg. Wenn ich gewann, habe ich das Preisgeld kassiert, wenn nicht, habe ich teilweise mitkassiert, wenn andere Fahrer gewannen, mit denen ich Absprachen hatte», schreibt der heutige Teamchef der belgischen Mannschaft Lotto-Davitamon. Peiper betreut unter anderen seine Landsleute Cadel Evans und Robbie McEwen.
Der von Peiper in Schutz genommene Hondo («Er stolperte über ein Produkt, das schon zwei Jahre vom Markt war») steht am 22. November vor der Berufungsverhandlung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS. Wegen einer positiven Analyse mit geringen Spuren eines Aufputschmittels bei der Murcia-Rundfahrt im März 2005 war der ehemalige Profi der Gerolsteiner-Mannschaft zu einer zweijährigen Sperre verurteilt worden. Ein Jahr wurde davon zu Bewährung ausgesetzt. Hondo und sein Anwalt hoffen am 22. November zumindest auf eine Bestätigung des Urteils, so dass der in der Schweiz lebende Cottbuser 2006 wieder fahren dürfte.
Den heutigen Doping-Kontrollen stellt Peiper dennoch ein gutes Zeugnis aus: Der Kampf gegen Doping sei im Vergleich zu seiner aktiven Zeit «definitiv wirksamer» geworden.