Val di Sole (rad-net) - Adelheid Morath hat mit einem sechsten Rang beim Weltcup-Finale im italienischen Val di Sole ihre gute Form bestätigt. Die Deutsche Meisterin Helen Grobert überzeugte als Neunte, während die Dänin Annika Langvad in Commezzadura ihren ersten Weltcup-Sieg feierte. Jolanda Neff aus der Schweiz kam 57 Sekunden Rückstand als Zweite ins Ziel und verteidigte ihren Weltcup-Titel aus dem Vorjahr.
Morath erwischte einen guten Start und lag erst mal an zehnter Stelle. Dann wurde sie von einer Konkurrentin kurz aus dem Konzept gebracht, so dass sie noch mal zwei Positionen einbüßte. Die 31-jährige Freiburgerin, die für das französische Team BH-Sr Suntour-KMC unterwegs ist, schaffte aber in der vierten von sechs Runden den Anschluss an die Verfolgergruppe, die bis Platz sieben reichte.
Dort war auch Helen Grobert unterwegs. Die präsentierte sich wieder ähnlich stark wie im Frühjahr und kämpfte mit um die Positionen. Adelheid Morath konnte in dieser sechsköpfigen Gruppe aber aktiver agieren. «Niemand wollte Führung machen, deshalb habe ich mich immer wieder vorne hingespannt. Ich wollte ja nach vorne», erklärte Morath. Sie hatte noch die Top-Fünf im Visier.
Tatsächlich schaffte sie Ende der vorletzten Runde den Anschluss an Platz vier und zu Beginn der Schlussrunde attackierte Morath mit Ex-Weltmeisterin Maja Wloszczowska am Hinterrad. Sie rissen eine Lücke, doch die Kanadierin Emily Batty schaffte in einer Abfahrt noch mal den Anschluss und ging vorbei. «Dann war bei mir ein bisschen die Luft raus. Ein bisschen hat mir im Rennen die Power gefehlt, aber ich bin super glücklich. Ich konnte das Ergebnis von Windham (5.) bestätigen. Platz sechs ist okay, auch wenn es nur um ein paar Sekunden hinter dem Podium ist», kommentierte Morath, die 1:49 Minuten Rückstand auf Annika Langvad (1:30:56) aufwies.
Elf Sekunden fehlten auf den fünften Platz von Emily Batty, 19 auf Rang vier von Maja Wloszczowska, 35 auf Irina Kalentieva, die Dritte wurde.
Helen Grobert (Ghost Factory Racing) verfehlte mit Rang neun ein erneutes A-Kriterium für die Olympischen Spiele nur um 13 Sekunden. Im Finale kam es noch zu einem Duell mit der US-Amerikanerin Lea Davison und Blaza Klemencic um Rang sieben. «In einer Kurve haben die zugemacht, ich bin weggerutscht und damit war es entschieden», berichtete Grobert. Aber sie war keineswegs unglücklich. «In der zweiten, dritten Runde wurde heftig attackiert, da musste ich mein eigenes Tempo fahren. Aber es hat super Spaß gemacht, da gab es ständig Positions-Wechsel und ich habe mich wieder deutlich besser gefühlt als in Übersee. Mit einem Top-Ten-Platz bin ich super glücklich», so die in Freiburg lebende Remetschwielerin.
Sabine Spitz verfehlte mit Rang 16 (+4:56) eine erneute B-Norm für die Olympischen Spiele in Rio. Eine Woche nach der Trans-Schwarzwald Etappenfahrt war sie wohl noch nicht frisch genug, um an der Spitze mitzufahren. Zwischenzeitilich war sie 14., verlor aber in der vorletzten Runde noch zwei Positionen.
In der Weltcup-Gesamtwertung konnte die 23-jährige Helen Grobert ihren zehnten Rang halten, während sich Adelheid Morath noch um zwei Positionen auf 13 verbessern und damit ihr bis dato bestes Resultat aus dem Jahr 2013 einstellen konnte.
Der Kampf um den Gesamtweltcup war schon während des Rennens entschieden, nachdem die Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa in der zweiten Runde mit Lenkerbruch ausschied.
Die Schweizerin Jolanda Neff kämpfte mit der Dänin Annika Langvad um den Sieg beim Finale. Die dreifache Marathon-Weltmeisterin Langvad war am Berg die Stärkere, während Neff im Downhill immer wieder Sekunden gut machte. Doch in der vorletzten Runde setzte sich Langvad entscheidend ab und holte sich den ersten Weltcup-Sieg ihrer Karriere. Neff wurde mit 57 Sekunden Rückstand Zweite und verteidigte damit souverän ihren Weltcup-Titel aus dem Vorjahr.
«Annika war am Berg ein bisschen stärker, aber ich bin glücklich hier Zweite geworden zu sein und zum zweiten Mal den Gesamtweltcup zu gewinnen», so Neff. Dass es ihr als erster Dame seit Dahle-Flesjaa im Jahr 2006 gelungen ist den Weltcup-Titel zu verteidigen, das hätte sie gar nicht gewusst. «Aber das ist unglaublich», meinte sie strahlend.
Tages-Dritte wurde Irina Kalentieva aus Russland, die 1:14 Minuten Differenz aufwies.