Nürnberg (dpa) - Telekom-Sprintas Erik Zabel und Jenny Algelid aus Schweden heißen die Sieger beim zum 12. Mal ausgetragene Radrennen um die Nürnberger Altstadt. Bei kühlem Wetter setzte sich Zabel vor einer begeisterten Zuschauerkulisse in einem heißen Sprint vor dem Gewinner des Vorjahres Olaf Pollack vom Team Gerolsteiner durch.
Der Profi aus Cottbus konnte damit seinen Überraschungs-Coup nicht wiederholen. Zabel feierte seinen ersten Sieg in Nürnberg vor Pollack und dem Leipziger Steffen Radochla vom Team Coast. «Das Team hat hart für mich gearbeitet», sagte Zabel.
Die Schwedin Algelid hat ihren Vorjahressieg wiederholt. Die Fahrerin aus der gastgebenden Equipe Nürnberger setzt sich wenige Meter vor dem Ziel von Petra Roßner (Leipzig) vom amerikanischen Team Saturn ab. Knapp eine Minute später sicherte sich die deutsche Meisterin Judith Arndt (Frankfurt/Oder), ebenfalls bei Saturn unter Vertrag, Platz drei vor Tanja Hennes (Attendorn).
Schon auf den ersten Kilometern setzte der Coast-Fahrer Christian von Kleinsorgen aus Münster ein Achtungszeichen. Er fuhr bei kühlem Wetter davon und hatte nach 26 km als Solist bereits mehr als vier Minuten Vorsprung. Im bestbesetzten Feld in der Geschichte des Rennens beeindruckte das niemanden, alle ließen den 22-Jährigen vorerst ziehen und Prämien sammeln. Erst nach 80 Rennkilometern machte sich der Leipziger Thomas Liese im Trikot des Teams Nürnberger auf die Verfolgung und schloss zu dem Spitzenreiter auf.
Gut 80 km vor dem Finale hatten beide mehr als fünf Minuten Vorsprung. Das Feld mit den Favoriten aber wartete und ließ das Duo müde werden. Vor allem das Team Telekom mit dem Favoriten Erik Zabel sowie das Team Gerolsteiner mit dem Vorjahressieger Olaf Pollack sorgten in der Verfolgung für Tempo. Zehn Kilometer vor dem Ziel waren die Ausreißer eingeholt.
Die Tour-de-France-Etappensiegerin Petra Roßner aus Leipzig und die schwedische Vorjahressiegerin Jenny Algelid von der gastgebenden Equipe Nürnberger versuchten nach 20 km mit hohem Tempo dem Feld zu entkommen, angefeuert von rund 150Â 000 Zuschauern. Nach knapp 40 km waren es schon mehr als eine Minute Vorsprung.
Nur als Zuschauerin erlebte die Olympia-Zweite Hanka Kupfernagel aus Berlin diese Aktion. «Nach einer längeren Krankheits- und Verletzungspause bin ich noch nicht so weit, die Ärzte haben mir vom Start abgeraten», erklärte sie. Nürnbergs Teamchef Jens Zemke fühlte sich bestätigt: «Unsere Taktik ist aufgegangen».