Kitzingen (dpa) - Erik Zabel setzt seine Siegesfahrt durch Bayern fort. Der 36 Jahre alte Radprofi vom Milram-Team gewann die über 181,1 Kilometer führende dritte Etappe der Bayern-Rundfahrt von Eichstätt nach Kitzingen.
Nach seinem zweiten Tagessieg fährt Zabel als Gesamtführender weiterhin im Gelben Trikot. Wie am Vortag in Eichstätt war der Vize-Weltmeister im Massensprint erneut der Schnellste und siegte nach 4:08:21 Stunden vor den zeitgleichen Javier Benitez Pomares (Spanien) aus dem portugiesischen Benfica-Rennstall und Milram-Fahrer Sebastian Siedler aus Buchloe. Die Bayern-Tour endet nach insgesamt 765 km am 3. Juni in Fürth.
Nach dem zweiten Tagessieg nach seiner Dopingbeichte am 24. Mai wurde Zabel wie schon am Tag zuvor in Eichstätt für seinen insgesamt 18. Etappensieg von mehreren tausend Zaungästen gefeiert. «Die letzten Tage haben mein Herz befreit», sagte Zabel, «die positive Resonanz der vielen Zuschauer an der Strecke hat mich gerührt, kein einziges böses Wort ist gefallen. Auch der Zuspruch der Kollegen im Fahrerfeld macht Mut.»
Wie auf dem zweiten Teilstück der 28. Bayern-Rundfahrt blieben auch auf der dritten Etappe mehrere Ausreißversuche ohne Erfolg. Christoph von Kleinsorgen (Essen), der sich nach 53 km vom Hauptfeld abgesetzt und einen Vorsprung von mehr als neun Minuten herausgefahren hatte, war nach seinem Solo über 118 km am Ende nicht mehr allein. Zehn Kilometer vor der Zielankunft wurde der 26-Jährige aus dem deutschen Heinz-von-Heiden-Rennstall vom Hauptfeld gestellt.
Im Schlussspurt lieferte Zabel erneut einen Beweis seiner Klasse. Der Familienvater aus Unna hatte am vergangenen Donnerstag gestanden, 1996 eine Woche lang das Blut-Doping-Mittel EPO ausprobiert zu haben. Erst einen Tag vor dem Start der Bayern-Tour hatte er von seinem deutsch-italienischen Rennstall Grünes Licht für die Fortsetzung seiner Karriere bekommen.
Mit Milram, T-Mobile, Gerolsteiner, CSC und Astana sind fünf Pro-Teams am Start. Neben Zabel wird das 117-köpfige Fahrerfeld von den deutschen Stars Andreas Klöden (Astana) und dem dreifachen Sieger Jens Voigt (CSC) angeführt. Nicht dabei ist der spanische Titelverteidiger José-Alberto Martinez Trinidad vom Team Agritubel. Die Entscheidung über den Gesamtsieg wird beim Einzelzeitfahren über 24 km in Rothenburg ob der Tauber erwartet.