Herning (rad-net) - Pernille Mathiesen aus Dänemark ist Doppel-Europameisterin. Nachdem sie im dänischen Herning schon das Zeitfahren der Frauen U23 gewann, war sie nun auch im Straßenrennen erfolgreich. Sie überquerte nach 100 Kilometern als Solistin den Zielstrich. Im Spurt des Feldes wurden Susanne Andersen (Norwegen) und Alice Barnes (Großbritannien) Zweite beziehungsweise Dritte. Lisa Klein spurtete auf den fünften Platz.
Zu Beginn des Rennens zeigte sich vor allem die deutsche Nationalmannschaft an der Spitze des Feldes und kontrollierte das Tempo. Das Rennen wurde eröffnet, als 50 Kilometer vor dem Ziel die Niederländerinnen bei starkem Seitenwind das Tempo sehr verschärften. Kurz beruhigte sich das Rennen noch einmal, aber dann gab es immer wieder Angriffe, vor allem Dänemark zeigte sich sehr aktiv.
Rund 25 Kilometer vor dem Ziel fiel die Vorentscheidung. Auf Initiative von Pernille Mathiesen hatten sich fünf Fahrerinnen abgesetzt. Als diese fünf Kilometer vor dem Ziel fast wieder vom Feld eingeholt waren, setzte Mathiesen eine erneute Attacke und setzte sich ab. Bis zu 30 Sekunden Vorsprung konnte die 19-Jährige herausholen und obwohl Nationen wie Italien, Niederlande und Frankreich versuchten, eine Nachführarbeit zu organisieren, wurde der Abstand, mit Ausnahme auf den letzten Metern, nicht mehr viel geringer und Mathiesen feierte ihren zweiten EM-Titel binnen zwei Tagen.
Die Deutsche Meisterin hielt sich im Finale zurück, schonte ihre Kräfte für den Schlussspurt, fand aber nicht die optimale Linie, um in die Medaillenränge zu fahren und belegte Platz fünf. Mit der Mannschaftsleistung war Bundestrainer André Korff zufrieden. «Sie haben die Vorgaben umgesetzt, sind ein offensives Rennen gefahren und haben die Konkurrenz kontrolliert», sagte Korff nach dem Rennen. «Schade, dass Clara Koppenburg im ungünstigsten Moment Defekt bekam.» Koppenburg gehörte zu den wichtigsten Helferinnen für Klein.
Zwar reichte es für Klein nicht zur erhofften zweiten Medaille bei diesen Europameisterschaften, doch mit Platz fünf konnte sie zufrieden sein. «Ich habe alles gegeben, aber mehr war nicht drin. Die Mannschaft hat einen tollen Job gemacht, sehr hart gearbeitet und es tut mir ein bisschen leid, dass es keine Medaille wurde. Wiebke hat mir super den Sprint angezogen, aber ich hatte nicht die optimale Linie», sagte Klein im Ziel.