Manchester (rad-net) - Nachdem Egan Bernal vergangene Woche nach Europa zurückgekehrt ist, um hier seine Genesung von dem lebensbedrohlichen Sturz Ende Januar weiter voranzutreiben, hat Rod Ellingworth die Gerüchte um eine baldige Rückkehr des Fahrers zum Renngeschehen negiert. Der stellvertretende Teammanager von Ineos Grenadiers erklärte jetzt, dass es bislang keinen Zeitplan gebe, wann Bernal in die Saison starten werde.
«Ich denke, jeder hat in der Vergangenheit darüber spekuliert, wann er wieder Rennen fahren wird, aber um eins wirklich klarzustellen: es gibt zurzeit noch keine Pläne dafür», berichtete Ellingworth gegenüber dem britischen Nachrichtenportal «Cyclingnews». «Wir haben die ganze Zeit gesagt, dass man es einfach Tag für Tag betrachten muss.»
Bernal war am 24. Januar bei einer Trainingsfahrt in Kolumbien in einen parkenden Bus gefahren. Der 25-Jährige erlitt damals mehrere gebrochene Wirbel und Rippen, einen Oberschenkelbruch, sowie einen Bruch der Kniescheibe. Zusätzlich kam es bei dem Sturz zu einem Pneumothorax und Thoraxtrauma, sodass der Fahrer sofort in die Universitätsklinik von Bogotá gebracht wurde, wo er zwei Wochen auf der Intensivstation verbrachte. Seitdem hat der zweifache Grand-Tour-Sieger eine beachtliche Genesung hingelegt, die für Spekulationen über eine baldige Rückkehr ins Renngeschehen gesorgt hat. «Egan hat sich auf jeden Fall schneller erholt, als irgendjemand hätte vorhersagen können, und ich würde sagen, dass das zu einem großen Teil an ihm und seinem brennenden Wunsch, zurückzukommen, liegt», erklärte Ellingworth zur Genesung seines Fahrers. Trotzdem ergebe es keinen Sinn, nun Daten zu nennen, an denen der Profi zum Feld zurückkehren könnte. Das könne man zurzeit nicht vorhersagen.
Vergangene Woche ist Bernal erstmalig, seit seinem Sturz, nach Europa zurückgekehrt. In Monaco wolle sich der Profi weiter auf seine Genesung konzentrieren und dabei enger mit seiner Mannschaft in Kontakt stehen, so Ellingworth zu dem Schritt: «Seine Idee ist, dass er sich dem Team einfach etwas näher fühlen möchte. Er möchte sich an Gruppenaktivitäten beteiligen, weil er in Monaco sein wird und wir dort Mitarbeiter haben. [...] Er wird mit den Jungs auf dem Rad unterwegs sein, und das wird ihn anspornen. Aber es ist nicht so, dass er sich nur von einem Schlüsselbeinbruch erholt. Hier gibt es mehr Komplexität, und deshalb wird er keine Rennen fahren, bis er bereit ist.»