Graz (rad-net) - Bei den MTB-Europameisterschaften in der Eliminator-Disziplin haben die Ukrainerin Irina Popova und der Franzose Titouan Perrin Ganier in der Grazer Innenstadt die Goldmedaillen gewonnen. Bestes Deutsches Ergebnis: Marion Fromberger aus Bad Griesbach auf Rang sechs.
Für Fromberger wäre in Graz vielleicht mehr möglich gewesen, als der sechste Rang, der für eine 17-Jährige bei ihrer ersten EM auch schon ein Erfolg ist. Die Deutsche Vize-Meisterin aus Bayern legte in der Qualifikation überraschend die schnellste Zeit auf den 650 Meter langen Parcours am Karmeliterplatz. Das Viertelfinale überstand sie souverän.
Doch im Halbfinale klickte sie beim Start kurz aus dem Pedal und damit war das Rennen so gut wie gelaufen. Fromberger schob sich noch auf Platz drei und versuchte in der letzten Kurve die vor ihr fahrende Helene Clozure aus Frankreich zu attackieren. Das Risiko zahlte sich nicht aus. Fromberger stürzte und musste sich mit dem kleinen Finale begnügen. Dort belegte sie hinter der zweifachen Weltcupsiegerin Ingrid Boe Jacobsen (Norwegen) Rang zwei und damit Gesamtrang sechs. «Schade, dass ich ausgeklickt bin. Das ist schon ärgerlich, der Start ist eigentlich meine Stärke», bedauerte Fromberger, «aber eigentlich bin ich sehr zufrieden. Vor allem mit der Quali, weil ich niemals gedachte habe, dass ich die gewinnen kann.»
Im Finale der besten Vier setzte sich mit Irina Popova aus der Ukraine eine Dame durch, die auch schon 2016 bei der EM in Schweden ganz oben auf dem Podest gestanden hatte. Sie war die schnellste Starterin und das war auf dem Kurs bereits eine Vorentscheidung. Popova siegte vor Helene Clozure und Barbora Prudkova aus Tschechien. Der Niederländerin Anne Terpstra vom deutschen Team Ghost blieb nur die «Blechmedaille».
Bei den Herren verteidigte der Franzose Titouan Perrin Ganier seinen Titel aus dem Vorjahr. Im Finale gewann auch er den Sprint auf der Startgeraden und ließ sich seine Führung nicht mehr abjagen. Der Weltmeister gewann vor seinen Landsleuten Lorenzo Serres und Simon Rogier.
Für den zweifachen Weltmeister Daniel Federspiel endete das Finale bevor es begann. Der Österreicher produzierte vor heimischem Publikum zweimal einen Fehlstart und wurde disqualifiziert. «Ich habe mich auf den Start-Rhythmus aus den Finalläufen verlassen. Leider hat der Starter im Finale länger gewartet», so Federspiel zu seinem Ausscheiden.
Die vier deutschen Herren schieden spätestens im Viertelfinale aus. David Horvath beging im Viertelfinale an zweiter Stelle fahrend über die Schulter zu blicken. Vor allem über die falsche. So wurde er vom Belgier Jay Bytebier auf der anderen Seite überrascht. Und beim Versuch doch noch mal zu überholen, rutschte er am Ausgang einer Schottersektion mit dem Hinterrad weg und stürzte. «Schade, da habe ich einen taktischen Fehler gemacht. Aber wenn ich daran denke, dass ich in den vergangenen sechs Wochen wegen Prüfungen kaum trainieren konnte und ein lädiertes Knie habe, ist das okay», meinte Horvath, der sich als 15. klassierte.
Felix Klausmann, der als Siebter der Qualifikation hier die beste Figur abgegeben hatte, rutschte beim Start im Viertelfinale aus dem Pedal. «Das war mein Fehler. Ich habe so einen Tick, dass ich meinen Fuß nach rechts drehe. Schade, das Halbfinale wäre drin gewesen», so der Hausacher, der am Ende als bester Deutscher auf Rang 14 geführt wurde.