Aigle (rad-net) - Der UCI-Radball-Weltcup geht 2015 in seine 14. Saison. Beim Technischen Delegierten der UCI für den Weltcup, Hanspeter Flachsmann aus Winterthur, sind zum Meldeschluss von den Nationalverbänden 25 namentliche Meldungen aus elf Nationen und zwei Kontinenten abgegeben worden. Ein Teilnehmer für das Turnier in Tokio in Japan ist noch vakant.
Jedoch fehlen Meldungen aus Rumänien, Italien, Slowakei, den Niederlanden, Kanada, Thailand oder Macao, die in der Vergangenheit alle schon einmal mitgespielt haben. Dafür ist Ungarn wieder zurückgekehrt, wenn auch nur für das Turnier im tschechischen Svitavka.
Den Auftakt macht am 16. Mai das Turnier in Pilsen in Tschechien, das gleichzeitig seine Premiere im Radball-Weltcup erlebt, während St. Gallen (10. Oktober) und Höchst (24. Oktober) zum festen Bestandteil der Ausrichter gehören. Nach Pilsen geht es am 6. Juni weiter im baden-württembergischen Denkendorf. Mit Krofdorf-Gleiberg findet am 26. September auch noch ein weiteres Weltcup-Turnier auf deutschem Boden statt. Das Finale findet am 5. Dezember in Mosnang in der Schweiz statt.
Am Modus hat sich nichts verändert. In acht Turnieren qualifizieren sich acht Teams aus Europa, dazu kommt der Vertreter Asiens und Mosnang stellt den 10. Finalteilnehmer als ausrichtender Verein.
Die Nationen Österreich, Deutschland, Schweiz und Tschechien haben ihr Meldekontingent voll ausgeschöpft und stellen jeweils drei Teilnehmer, die viermal an den Start gehen werden. Belgien und Frankreich haben je zwei Starter, von denen die Landesmeister SNA Gent (Peter Martens/Christoph Baudu) und VC Dorlisheim (Benjamin Meyer/Quentin Seyfried) jetzt auch viermal starten, während HZG Beringen und VC Cronenbourg zu drei Starts eingeteilt sind. So gesehen haben 14 Mannschaften den Kampf um die acht Europa-Plätze im Weltcupfinale aufgenommen.
Viele Nationen haben ihre Weltcup-Qualifikationen über den Landespokal ausgetragen, Deutschland dagegen über die WM-Qualifikationstabelle des Vorjahres. Neben RVS Obernfeld (André und Manuel Kopp) und RV Gärtringen (Uwe Berner/Matthias König) wäre eigentlich der Deutsche Meister SV Eberstadt startberechtigt, jedoch durch den Rücktritt von Marco Rossmann hat sich das Meisterteam namentlich verändert: Jens Krichbaum spielt jetzt mit Roman Müller. Das und nicht die Leistung war ausschlaggebend dafür, dass der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) den RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady) gemeldet hat.
In der Schweiz vertraut man dem Trio des Vorjahres mit den alten Bekannten RS Altdorf (Dominik Planzer/Roman Schneider) und RC Winterthur (Rekordspieler Peter Jiricek (62 Turniere mit 17 Siegen)/Marcel Waldispühl) und der Zukunftshoffnung RMV Pfungen (Severin und Benjamin Waibel).
Österreich hat sich personell auch nicht verändert. Der beste Weltcup-Verein RC Höchst (31 Siege bei bisher 115 Weltcup-Turnieren) stellt mit dem amtierenden Weltmeister Markus Bröll und Patrick Schnetzer als RC Höchst I und Simon König und Florian Fischer als RC Höchst II wieder die Messlatte für den Turniersieg. RV Dornbirn (Martin Lingg/Jürgen Türtscher) als kampfkräftige Nr. 3 wird wieder das Ziel Weltcup-Finale anpeilen.
Tschechien sucht weiter nach jungen Talenten und muss, um Erfolge zu erzielen, weiter auf die alten Haudegen bauen. Landesmeister Favorit Brünn (Pavel Smid/Petr Skotak) muss nochmal ran, obwohl die Ex-Weltmeister nach WM-Bronze 2014 bei der Heim-WM bereits ihren internationalen Abschied verkündet hatten. Auch SC Svitavka (Jiri Hrdlicka/Pavel Loskot) sind gefühlte 30 Jahre schon dabei, vielleicht wartet der 41-jährige Hrdlicka noch auf eine Startmöglichkeit mit seinem Sohn. Die Nr. 3 kommt in diesem Jahr aus Zlin (Ludvik Pisek/Jiri Landt) nahe der slowakischen Grenze. Mit 32 beziehungsweise 33 Jahren sind die Spieler auch nicht mehr die jüngsten, aber Jiri Landt wird sein Weltcup-Debüt feiern, während sein Partner Ludvik Pisek, der eigentlich vom 1er Kunstfahren kommt und schon fünfmal an einer WM hat - mit der besten Platzierung Rang 5 im Jahre 2005 -, schon dreimal zum Einsatz kam.
In Frankreich hat VC Dorlisheim inzwischen die Regentschaft von VC Cronenbourg (Frederic Doell/Stephane Bauer) übernommen. In Belgien sah es nach einem Generationswechsel Richtung HZG Beringen (Niels Dirikx/Brecht Damen) aus, aber SNA Gent hat mit seinen Oldies die Meistertrikots in die Halle De Koornbloem zurückgeholt. Für Spanien geht das in der Schweiz beheimatete Team Florencio Monge und Marcel Chaves beim Turnier in St. Gallen als UC Benicarlo/Castellon an den Start. Der Spanier Florencio Monge ist mit 47 Jahren der älteste Teilnehmer, Azhar Khairul Muhd aus Johore Bahru in Malaysia ist mit 19 Jahren der jüngste. Die Ungarn Vilmos Toma und Tamas Arendas starten für den Tata-Stadtteil Baj beim Turnier in Svitavka.
Teilnehmer aus Asien sind in dieser Saison für die Turniere in Europa nicht geplant. Für das Tokio-Event reisen SC Svitavka und RSC Schiefbahn (Marius Herrmanns/Sven Holland-Moritz) aus der deutschen Bundesliga in den fernen Osten.
Weltcup-Termine 2015:
16.05.: Pilsen (Tschechien)
06.06.: Denkendorf (Deutschland)
05.07.: Tokio (Japan)
29.08.: Altdorf (Schweiz)
05.09.: Svitavka (Tschechien)
26.09.: Krofdorf-Gleiberg (Deutschland)
10.10.: St. Gallen (Schweiz)
24.10.: Höchst (Österreich)
05.12.: Mosnang (Schweiz)