Kontich (rad-net) - In einer eindrucksvollen Vorstellung hat das Team Auto Eder Bayern den belgischen Sint-Martinusprijs (UCI 2.1) gewonnen. Mit Kilian Steigner holte die junge Mannschaft sowohl das Gelbe Trikot des Gesamtsiegers als auch das Weiße Trikot für den besten Fahrer des jüngeren Junioren-Jahrgangs.
«Das war ganz großes Kino», zollte Ralph Denk, Manager der Mannschaft den Nachwuchsfahrern Respekt. Auch Trainer Christian Schrot war beeindruckt: «Die Mannschaft ist bei dieser sehr gut besetzten Rundfahrt über sich hinausgewachsen. Mit diesem Rundfahrt-Sieg geht ein Traum in Erfüllung.»
Bereits auf der ersten Etappe, einem Mannschaftszeitfahren über 17 Kilometer, zeigte das Nachwuchsteam der Profis vom Team BORA – hansgrohe ein starkes Rennen. Auf einer technisch anspruchsvollen Runde lieferten Felix Engelhardt, Julius Gärtner, Kilian Steigner, Kilian Rietzler, Aaron Sommer und Julius Strobel zunächst die Bestzeit ab – mussten sich aber am Ende dem britischen Team South East, Btwin U Racing aus Frankreich und dem Nationalteam von Wales geschlagen geben. «Schon da waren wir nah dran, zum Podium fehlten nur zwei Sekunden», so Schrot.
Die zweite Etappe von Antwerpen nach Kontich wurde im Massensprint entschieden. Hier fuhr Nils Weispfennig (BDR-Nationalmannschaft) in die Top-Ten und war auf Platz acht bester deutscher Junior.
Im Einzelzeitfahren über 11,7 Kilometer untermauerte das Team Auto Eder Bayern mit starken Zeiten seine gute Ausgangsposition für die Gesamtwertung. Auf der 11,7 Kilometer langen Strecke mit Start und Ziel in Kontich landen mit Rietzler, Steigner und Sommer auf den Rängen 13, 17 und 18 gleich drei Fahrer in den Top-20.
Sein Meisterstück lieferte das Team jedoch auf den beiden Finaletappen ab. Das vierte Teilstück am Sonntag, 110 Kilometer ebenfalls mit Start und Ziel in Kontich, wurde immer wieder von verschiedenen Fluchtgruppen bestimmt, in denen auch das Team Auto Eder Bayern aktiv war. Nach rund einem Drittel der Strecke bildete sich eine 14-köpfige Gruppe um Kilian Steigner. Während die dahinter fahrende fünfköpfige Gruppe kurze Zeit später wieder gestellt wird, können der Ansbacher und seine Fluchtgenossen den Vorsprung auf rund eineinhalb Minuten ausbauen. Damit fuhr Steigner als bestplatzierter Fahrer der Spitze im virtuellen Gelben Trikot und die Mannschaft stellte ihre Taktik voll auf den 17-Jährigen um. «Im Feld haben wir damit natürlich keine Arbeit mehr übernommen, sondern eher versucht, das Tempo zu verzögern», beschreibt Trainer Schrot die Situation. Steigner wiederum konterte an der Spitze alle Angriffe und kam als Zehnter der Ausreißer mit 40 Sekunden Vorsprung auf das Feld ins Ziel. Damit übernahm er mit einem Vorsprung von drei Sekunden die Führung sowohl in der Gesamt- als auch in der Nachwuchswertung. Der Badener Weispfennig, ebenfalls in der Spitzengruppe vertreten, wurde Etappenelfter.
Entsprechend groß war die Verantwortung für das Team auf den finalen 125 Kilometern, die am Montag ebenfalls rund um Kontich gefahren wurde. «Aber wir haben es geschafft, alle Angriffe zu kontrollieren», bilanzierte Schrot. Am Ende gab es erneut einen Massensprint, dessen Ergebnis für die Gesamtwertung keine Rolle mehr spielt, und Steigner feierte mit dem Gesamtsieg und dem Weißen Trikot den bisher größten Erfolg seiner Karriere.