Lavaur (dpa) - Eigentlich soll er ja nur Primoz Roglic zum Gelben Trikot in Paris verhelfen. Doch so richtig ausgelastet ist Wout Van Aert mit dieser Aufgabe bei der 107. Tour de France offensichtlich nicht.
Der Belgier gewann bereits zwei Etappen und setzt seine famose Erfolgsserie seit Anfang August fort. «Seit dem Neustart läuft es einfach super», sagt Van Aert und ist irgendwie selbst verblüfft.
Beim Sieg in Lavaur spielte dem 25-Jährigen in die Karten, dass das Bora-hansgrohe-Team mit einer frühen Attacke die Sprinter distanziert hatte. Im Finale nahm der dreimalige Cross-Weltmeister das Geschenk dankend an. Das Glück des Tüchtigen. Denn Zufall sind die Erfolge nicht, eher logisch. Erst gewann er Anfang August das schwere Schotterrennen Strade Bianche, dann den Klassiker Mailand-Sanremo und schließlich eine Etappe bei der Dauphiné-Rundfahrt. Belgischer Zeitfahrmeister wurde er auch noch.
«Es ist ein Vergnügen, so einen Fahrer im Team zu haben. Wenn er Vollgas gibt, dann leiden alle», schwärmt Roglic. Der Explosivität, die Van Aert aus dem Cross-Sport mitbringt, haben seine Rivalen oft nichts entgegen zu setzen. Schon 2019 hatte er bei der Tour für Furore gesorgt, ehe er im Zeitfahren an einem Gitter hängenblieb und sein Oberschenkel aufgeschlitzt wurde. Diesmal will er nach Paris.