Berlin (dpa/rad-net) - Auch alle Teilnehmer an den Rad-Weltmeisterschaften sollen vor ihrem Start in Stuttgart eine Ehrenerklärung im Anti- Doping-Kampf unterzeichnen.
Darauf hat sich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit Rad-Weltverbandschef Pat McQuaid und BDR-Präsident Rudolf Scharping in Berlin verständigt. Vor der Tour de France hatten alle 189 Fahrer eine entsprechende Erklärung unterschrieben, anderenfalls hatten die Tour-Verantwortlichen mit der Verweigerung des Starts gedroht.
Die beiden Radsportpräsidenten und der für den Spitzensport zuständige Minister verabredeten die Einsetzung einer Steuerungsgruppe, die aus Vertretern der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), der UCI, und des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bestehen soll.
«Wir sind uns einig, dass eine Weltmeisterschaft im Radsport ein Neuanfang sein muss», unterstrich Schäuble, dessen Ministerium den geplanten WM-Zuschuss in Höhe von 150 000 Euro bisher zurückhält. Die Steuerungsgruppe soll dafür sorgen, dass es vor der WM Ende September intensivierte unangemeldete Trainingskontrollen sowie vor und nach dem Wettkampf Kontrollen geben soll. Ferner sollen die Blutprofile aller WM-Starter kontrolliert werden. Die nationalen Verbände sollen sicherstellen, dass alle Fahrer die geplante Anti-Doping-Erklärung unterschreiben.
Schäuble hatte vorher selbst eine Absage der WM nicht ausgeschlossen. «Über den Berg ist die Rad-WM noch lange nicht», hatte er erklärt und gefordert, die WM müsse sichtbar anders sein als andere Radsport-Ereignisse. "Besonders positiv war für mich die vorurteilsfreie und konstruktive Herangehensweise des Ministers", betonte UCI-Präsident McQuaid nach dem Gespräch. Die drei Gesprächsteilnehmer werden das weitere Vorgehen zeitnah auch mit den Vertretern der Veranstalterstadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg abstimmen. "Ich bin optimistisch, dass wir eine gemeinsame Lösung finden werden.", meinte BDR-Präsident Scharping.