Calpe (rad-net) - Tom Dumoulin wurde nach seiner beeindruckenden Vorstellung bei der Vuelta a Espana 2015 plötzlich vom reinen Zeitfahrer zum ernstzunehmenden Gesamtwertungs-Aspiranten bei Grand Tours. Nun will der 26-jährige Niederländer vom deutschen Team Sunweb sein Training anpassen, um 2017 wieder auf Rundfahrtensiege fahren zu können.
Während des derzeitigen Trainingscamp in Spanien, erklärte Dumoulin Im Interview mit Cyclingnews, an welchen Stellschrauben er in den kommenden Wochen und Monaten drehen wird. «Ich denke das Ernährung für mich ein wichtiger Aspekt ist. Ich lerne immer noch, was ich wann essen muss. Ich kann nicht einfach ein paar Kohlenhydrate mit Eiweiß mixen und das war’s. Manchmal hast du während einer Grand Tour nur einen schlechten Tag, weil du schlecht gegessen hast. Daran werde ich arbeiten.»
Dumoulin hofft außerdem, noch etwas an Körpergewicht verlieren zu können. «Es ist Dezember, also werde ich auf jeden Fall leichter sein als jetzt. Bei der Vuelta 2015 wog ich 69 Kilogramm. Ich weiß nicht, ob ich es auf 68 Kilogramm schaffe, aber wir versuchen es und schauen, was passiert. Natürlich wird dies meine Zeitfahrqualitäten beeinflussen. Aber man hat es bei Froome und Wiggins gesehen – die waren bei den Tour-Zeitfahren immer außergewöhnlich gut. Wir müssen einfach das richtige Maß finden.»
Höhentraining sei ein weiterer wichtiger Punkt, hatte er dieses im Vorfeld des Giro d’Italia dieses Jahr nicht absolviert und sowohl den Giro als auch die Tour de France vorzeitig beenden müssen. «Ich werde im Februar in Südafrika sein, worauf ich mich sehr freue, da wir sonst fast nur in Spanien sind. Spätestens beim vierten Camp, hat man das Gefühl, dass es reicht. Eine weitere Option wäre Teneriffa, aber da kann es zu Beginn des Jahres recht kalt sein. Der simple Grund für das Höhentraining ist, mehr zu klettern – so einfach ist das.»
Jedoch sei der physiologische Effekt des Höhentrainings, die Anreicherung von Hämoglobin, für Dumoulin nicht entscheidend. «Für mich machen die Blutwerte gar nicht mal den Unterschied. Man trainiert alleine und dadurch ist man fokussierter. Normalerweise habe ich immer in den Ardennen trainiert, wo die Anstiege viel kürzer und explosiver sind. Nun kann ich dreimal am Tag für eine halbe Stunde eine bestimmte Wattzahl treten. Am Ende gewinnst oder verlierst du eine Grand Tour nämlich in den Bergen», so der Olympiazweite im Einzelzeitfahren weiter.