Doha (rad-net) - Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) hatte im Zeitfahren der Straßenweltmeisterschaften keine Chance gegen Sieger Tony Martin (Etixx-QuickStep). Der Olympia-Zweite von Rio verlor gute zwei Minuten auf den «Panzerwagen», konnte seine Form aus dem Sommer nicht halten. Für das Straßenrennen machte er einen logischen Vorschlag, auf den der Weltradsportverband (UCI) offenbar noch nicht gekommen ist.
«Man sagt, dass es in den kommenden Tagen kühler werde. Was ich aber nicht verstehe, ist, warum wir nicht die ersten 150 Kilometer bei Tageslicht absolvieren und dann den Schlussparcours fahren, wenn es dunkel ist.» So machten es die Organisatoren bei der Abu Dhabi Tour im letzten Jahr – eine Lösung mit der damals alle zufrieden waren. «Es wäre fantastisch im Flutlicht zu fahren. Wir hätten ein besseres Rennen und auch fürs Fernsehen wäre das ein Gewinn. Das ist eine sehr einfache Lösung und würde den Fahrern und der Atmosphäre hier guttun.»
Bislang sieht das UCI-Protokoll für extreme Wetterbedingungen lediglich eine Verkürzung der Renndistanz vor, sollten die Temperaturen zu hoch sein. Dann würden die Organisatoren rund 150 Kilometer streichen. Von den ursprünglichen 257,5 Kilometern würden nur noch etwa 105 übrig bleiben – eine Farce für eine Straßen-WM, die auch wegen geringer Zuschauerzahlen ohnehin schon viel Kritik erntet.
Trotzdem sucht Dumoulin keine Ausreden, käme er normalerweise gut mit Hitze zurecht. «Es war schlimm. Vor dem Start habe ich versucht, mich so gut wie möglich zu entspannen. Normalerweise kann ich gut mit der Hitze umgehen. Letztes Jahr bei der Vuelta waren es zum Teil auch 40 Grad, aber ich bin geflogen, weil ich in Top-Form war. Ich habe die Etappe in Cumbre del Sol gewonnen, als es fast 40 Grad heiß war. Doch wenn du diese Top-Form nicht hast, kommst du auch schlechter mit der Hitze zurecht. Auf der langen Zielgeraden nach Doha habe ich einfach die Kraft verloren.»
Martin: «Eine Triumphfahrt von Kilometer 0 bis 40»...