Risoul (dpa) - Steven Kruijswijk hat nach einem dramatischen Sturz beim Giro d'Italia das Rosa Trikot an den Kolumbianer Esteban Chaves verloren.
Der Niederländer fuhr auf der 19. Etappe bei der Abfahrt vom 2744 Meter hohen Colle Dell'Agnello in eine Schneebank, überschlug sich spektakulär und verlor daraufhin über vier Minuten auf Chaves. Der Kolumbianer belegte nach 162 Kilometern in den Alpen von Pinarello nach Risoul hinter dem italienischen Tagessieger Vincenzo Nibali und dem Spanier Mikel Nieve den dritten Platz.
Chaves liegt nun in der Gesamtwertung 44 Sekunden vor Nibali, der am Schlussanstieg in Risoul nicht zu halten war und plötzlich wieder von seinem zweiten Giro-Triumph nach 2013 träumen darf. Kruijswijk belegt 1:05 Minuten zurück den dritten Platz.
Dabei zeigte sich Kruijswijk auch auf der vorletzten Bergetappe bei den Angriffen seiner Rivalen gut gerüstet. Bei der Kletterpartie zum Colle Dell'Agnello ließ er sich wie schon in den letzten Tagen nicht abschütteln. Doch auf der Abfahrt kam es zum folgenschweren Malheur. Kruijswijk kam von der Straße ab, fuhr in eine Schneebank und hatte bei seinem Überschlag noch Glück, dass er nur Hautabschürfungen davontrug. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd und zwei Radwechseln verlor er aber viel Zeit.
«Welch ein Drama beim Giro. Die Italiener werden verrückt, und die Niederländer haben Tränen in den Augen. Radsport ist eine grausame Schönheit», twitterte Topsprinter Marcel Kittel, der die zweite und dritte Etappe gewonnen hatte und wenige Tage später ausgestiegen war.
Ein weiterer Sturz ging indes nicht so glimpflich aus. Auch der Russe Ilnur Zakarin, vor der Etappe noch auf Platz fünf liegend, kam wenig später zu Fall und musste das Rennen mit einem Schlüsselbeinbruch beenden.
Am Samstag bietet sich den Topfahrern ein letztes Mal die Chance, entscheidende Sekunden im Kampf um den Gesamtsieg herauszuholen. Auf der 134 Kilometer langen Etappe von Guillestre nach Sant'Anna Di Vinadio sind drei Berge der ersten Kategorie und ein Schlussanstieg der dritten Wertung zu meistern. Der Giro endet am Sonntag in Turin.
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