Madrid (dpa) - DOSB-Präsident Thomas Bach ist überzeugt, dass die
umstrittene «Ein-Stunden-Regel» für Athleten bei Doping-Kontrollen
bei der Welt-Anti-Doping-Konferenz in Madrid noch zu streichen ist.
«Wir werden versuchen, sie zu kippen», sagte der Chef des Deutschen
Olympischen Sportbundes (DOSB) am Donnerstag dem ZDF. «Ich glaube
nicht, dass sie sinnvoll ist. Experten sagen, dass sie die
Möglichkeit erhöht zu manipulieren.»
Bereits am Mittwochabend habe er mit Jacques Rogge, dem
Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), und
anderen Spitzensportfunktionären über das Streitthema gesprochen.
«Rogge ist der gleichen Meinung wie ich», berichtete Bach.
Die vorgeschlagene Meldepflicht-Regel soll den Athleten das Recht
zur Bestimmung einer Stunde geben, während der sie täglich für eine
Trainingskontrolle zur Verfügung stehen. Dieses Verfahren ist bereits
in Großbritannien Praxis. In Deutschland hingegen müssen die Athleten
den ganzen Tag für Doping-Kontrolleure erreichbar sein.
Möglicherweise wird die Entscheidung über die «Ein-Stunden-Regel»
auch auf Mai 2008 vertagt, wenn das Exekutivkomitee der Welt-Anti-
Doping-Agentur (WADA) zusammentrifft. «Es wäre nicht schlecht, wenn
man mehr Zeit hätte. Und wenn man länger überlegt, wird die Regel
auch fallen», betonte Bach.