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10.11.2017 13:05
DOSB fordert Bundesförderprogramm für Sportinfrastruktur

Frankfurt (rad-net) - Deutschland hat neben Straßen, Brücken und Schulen auch seine Sportstätten jahrelang vernachlässigt und fährt seine Infrastruktur auf Verschleiß. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) fordert deshalb ein Bundesförderprogramm, denn ohne den Bund sei die marode Sportstätteninfrastruktur nicht zu modernisieren.

Nicht nur beispielsweise viele Autobahnbrücken sind baufällig, sondern auch weite Teile der baulichen Infrastruktur für die Daseinsvorsorge der Bürgerinnen und Bürger wie zum Beispiel Versorgungsnetze, Schulgebäude und eben auch Sportstätten. «Es ist erstaunlich, dass sich Deutschland mit erheblichen Versäumnissen in einem Bereich abzufinden scheint, welches das renommierte DIFU-Institut (Deutsches Institut für Urbanistik) gar als 'Leistungen zur Existenzsicherung' definiert: Schließungen von Schwimmbädern, Unterricht in Containern sowie unzumutbare sanitäre Schulanlagen gehören zum Alltag», sagt Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung.

Wie in anderen Bereichen der Daseinsvorsorge ist es vor allem eine Aufgabe der Kommunen, Sportstätten zu sanieren beziehungsweise zu modernisieren, zu bauen und finanziell zu fördern. Doch die Kommunen sind strukturell unterfinanziert. «Schuldenbremsen mögen verfassungsrechtlich sinnvoll sein, haben sich aber zu Investitionsbremsen entwickelt. Haushaltssicherungskonzepte und die staatliche Finanzaufsicht höhlen das kommunale Selbstverwaltungsprinzip aus, zumal Sportstättenförderung als freiwillige Aufgabe abklassifiziert und damit zur Disposition gestellt wird», sagt Andreas Klages, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter Sportentwicklung im DOSB. Das Problem des Sanierungs- und Modernisierungsstaus im Bereich der Sportstätten sei damit zu einer grundsätzlichen und politischen Frage geworden.

Es brauche daher eine nationale Allianz zur Verbesserung der Modernisierung von Deutschlands Infrastruktur und hier insbesondere seiner Sportstätten. Walter Schneeloch sagt: «Wenn selbst in Zeiten einer soliden Wirtschaftsentwicklung und guter Steuereinnahmen, geringen Zinsen und einer klaren Problemanalyse Bund und Länder sich nicht zu einer nationalen Kraftanstrengung zur Förderung der Sportinfrastruktur durchringen können, ist es schlecht um unser Land bestellt. Man sollte sich schlicht nicht damit abfinden, dass unsere Kinder in kaputten Schulturnhallen unterrichtet oder Schwimmbäder nur deswegen geschlossen werden, weil kein Geld für die Sanierung vorhanden ist!»

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