Monte Vergine (dpa) - Bei der ersten Bergankunft des 90. Giro d'Italia haben sich die Favoriten einen ersten ernsthaften Schlagabtausch geliefert, aus dem Danilo di Luca als Sieger hervorging. Der Lüttich-Bastogne-Lüttich-Gewinner landete einen Doppelschlag, nahm seinem Radprofi-Teamkollegen Enrico Gasparotto im Ziel der 4. Etappe erwartungsgemäß das Rosa Trikot wieder ab und feierte nach 153 Kilometern den Tagessieg.
Auf dem 1260 Meter hohen Monte Vergine in Kampanien war di Luca, von seinem Team vorbildlich unterstützt, im Spurt nicht zu schlagen. Der 31-jährige Liquigas-Kapitän nahm einem mutmaßlichen Haupt- Konkurrenten um den Gesamtsieg, Paolo Savoldelli, wertvolle Zeit ab. Nur Damiano Cunego und Gilberto Simoni (alle Italien) konnten di Luca einigermaßen standhalten und erreichten einige Meter hinter ihm das Ziel. Cunego war zeitgleich Dritter, Simoni verlor mehrere Sekunden.
Ein Massensturz 65 Kilometer vor dem Ziel war fast rennentscheidend. Auf dem durch Nieselregen seifenglatten Asphalt kamen rund 50 Fahrer des Hauptfeldes zu Fall, unter ihnen Olympiasieger und Weltmeister Paolo Bettini sowie der Träger des Rosa Trikots Gasparotto. Bettini musste sich am Wagen des Rennarztes wegen Rippenschmerzen behandeln lassen. Deshalb spielte er in der Tageswertung keine Rolle und erreichte das Ziel mehrere Minuten nach di Luca. Vorher war zum dritten Mal bei seinem Giro-Debüt Tim Klinger vom Team Gerolsteiner gestürzt.
Die unliebsame Unterbrechung durch den Sturz im Hauptfeld kam drei Ausreißern zu Gute, die ihren Vorsprung im Anschluss auf fast sieben Minuten ausdehnen konnten. Sie hatten sich 33 Kilometer nach dem Start verabschiedet. Aber in der Endabrechnung nützte ihnen auch der große Vorsprung nichts - sie wurden auf dem 17 Kilometer langen Schlussanstieg auf den Monte Vergine gestellt. Der letzte Ausreißer, José Perez-Cuapio (Mexiko), wurde von der di Luca-Gruppe erst 800 Meter vor dem Zielstrich eingeholt.
Die 5. Etappe führt am 17. Mai auf hügeligem Profil über 173 Kilometer in die Weinstadt Frascati.