Berlin (dpa) - Die nach Deutschland führende Doping-Spur des spanischen Mediziners Eufemiano Fuentes, der auch den deutschen Radprofi Jan Ullrich mit unerlaubten Mitteln versorgt haben soll, wird immer deutlicher.
Medienberichte vom Wochenende beziehen sich auf neue Erkenntnisse der Ermittler des Bundeskriminalamtes. Der verdächtige Anästhesist aus Bad Sachsa, von seiner Arbeitsstelle im thüringischen Bleicherode mittlerweile beurlaubt, soll sogar selbst Sportler in Spanien behandelt haben, berichtet das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» in seiner neuen Ausgabe.
Sowohl die Wohnung als auch die Klinik, in der der Mediziner arbeitete, waren am Donnerstag durchsucht worden. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins hat der gebürtige Pole gegenüber Bekannten seine häufigen Besuche unter anderem in Gran Canaria auch mit seiner Zusammenarbeit mit Athleten begründet. Zudem soll der Arzt in der Klinik in Bleicherode einem Kollegen die Betreuung eines Radsportteams angeboten haben. Der Beschuldigte schweigt weiter zu allen Vorwürfen.
Das Bundeskriminalamt hat nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung auch die Apotheke in Braunlage durchsucht, in der die Frau des verdächtigen Arztes arbeitet. Sie soll ihrem Mann bei der Beschaffung der Medikamente geholfen haben. Der Chef der Apotheke beteuert zwar die Unschuld seiner Angestellten und erklärt, sie hätte nie etwas mitgenommen. Allerdings bestätigt er nach Angaben der Zeitung die lange währenden Kontakte des Arztes aus Bad Sachsa zu Fuentes und nennt die Verbindung «eine Sandkastenfreundschaft».