Rom (dpa) - Dem zweitklassigen italienischen Rad-Team «Formaggi Pinzolo» drohen Sanktionen, nachdem Massimiliano Mori und sein Sportlicher Leiter, Gabriele Di Francesco, während der Fernfahrt Tirreno-Adriatico bei einem Betrugsversuch erwischt worden sind.
Sie hatten versucht, einen Doping-Kontrolleur des Internationalen Radsportverbandes UCI mit einer manipulierten Urin-Probe auzutricksen. Der Urin, der von dem Teamchef stammte, sollte aus einer Trinkflache ins Kontrollröhrchen geschüttet werden.
Mori, Sohn des Tour-Etappensiegers und Tour de Suisse-Dritten von 1971, Primo Mori, war vor der (später abgesagten) 4. Etappe bei den obligatorischen, unangekündigten Bluttests mit einem erhöhten Hämatokritwert aufgefallen. Nach dem Standard-Prozedere wird ein Rennfahrer in einem solchen Fall zu einer Urin-Probe herangezogen, die dann im Labor auf das Blut-Doping-Mittel EPO untersucht wird.
Di Francesco behauptete, es habe sich um eine «fürchterliche Verkettung unglücklicher Umstände» gehandelt. Die UCI-Inspekteure seien fälschlich davon ausgegangen, dass Mori betrügen wollte. Der Teamchef hätte urologische Probleme und wollte die im Bad des Mori-Hotelzimmers gefundene, gefüllte Trinkflasche zur Analyse in ein Labor bringen.