Hamburg (dpa) - Der Doping-Experte Professor Werner Franke hat im Radsport einen «Zustand der Arzneimittelbarbarei» beklagt. «Es gibt keinen Respekt vor der Körpererhaltung des Menschen, das ist dem Geschäft völlig untergeordnet», sagte Franke.
Im Zusammenhang mit dem spanischen Dopingnetzwerk stellte der Wissenschaftler im ZDF-Morgenmagazin fest: «Natürlich sind da jede Menge Leute noch vollgeknallt. Ein Zentrum ist in Madrid entlarvt. Andere gibt es noch.»
Die Öffentlichkeit werde «systematisch» belogen, betonte Franke, denn auch die so genannten Dopingfahnder seien nicht unabhängig. «Ich weiß zufällig, dass Jan Ullrich und einige andere seines Teams im Dezember und Januar in Südafrika waren und dort einmal kontrolliert worden sind, höchstens, vielleicht überhaupt nicht. Das zeigt, dass sie in der Hauptvorbereitungszeit wieder mal nicht kontrolliert worden sind.»