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Andre Greipel gewinnt 2008 in Mainz die vierte Etappe der Deutschland-Tour.
25.06.2009 12:16
DM letzter Tour-Test - Kluge favorisiert Greipel

Cottbus (dpa) - Der letzte Test für die deutsche Elite vor der am 4. Juli in Monte Carlo beginnenden Tour de France steigt in Cottbus. Dabei stehen Gerald Ciolek, André Greipel und Tony Martin bei den deutschen Meisterschaften besonders im Fokus.

Am 26. Juni kommt es im Zeitfahren über 30 Kilometer zum brisanten, teaminternen Kräftemessen zwischen Senkrechtstarter Martin und Weltmeister Bert Grabsch, der immer noch auf die Tour-Nominierung durch sein Team Columbia-Highroad wartet. Im Straßenrennen am Sonntag über 239,5 Kilometer auf der seit 1923 gefahrenen Traditionsstrecke Cottbus-Görlitz-Cottbus hat der Milram-Profi Fabian Wegmann («nicht mein Ding») kaum Chancen auf seinen Titel-Hattrick.

Wegen des flachen Streckenprofils ist eine Sprint-Ankunft vorprogrammiert, und da könnte zur Zeit Greipel die etwas besseren Karten haben als der Meister von 2005, Ciolek. Allerdings kann der Pulheimer, der mit Blick auf die Tour ganz langsam in Form kommt, auf die größte Mannschafts-Unterstützung (17 Milram-Starter) bauen. «Bei einem Massensprint würde ich Greipel favorisieren. Ich wäre froh, das Hinterrad von Ciolek und Greipel halten zu können», sagte der Olympia-Zweite Roger Kluge (Berlin), der seine Bemühungen, für 2010 eine ProTour-Mannschaft zu finden, nach der DM in konkretere Bahnen lenken will.

Bei den Frauen verspräche der Kampf gegen die Uhr ähnliche Spannung wie im Elitebereich, allerdings ist die Titelverteidigerin Hanka Kupfernagel nach einem Sturz in Kanada womöglich noch gehandicapt. Das 30-Kilometer-Rennen könnte dennoch zu einem Duell zwischen Kupfernagel (Denzlingen) und der Leipzigerin Judith Arndt werden. Auf der Straße will das starke Team der Nürnberger Versicherung unter dem ehemaligen Bundestrainer Jochen Dornbusch auftrumpfen. Trixi Worrack, Mitglied des ausrichtenden RK Endspurt Cottbus, der seinen 100. Geburtstag zelebriert und deshalb zur Feier des Tages die DM- Ausrichtung wagte, will Luise Keller (Columbia-Highroad) als Straßenmeisterin beerben.

Das arrivierte Rundfahrt-As Andreas Klöden glänzt mal wieder durch Abwesenheit. Der durch den Schlussbericht der Freiburger Untersuchungs-Kommission mit Blutdoping namentlich in Verbindung gebrachte Wahl-Schweizer verzichtet aber nicht, weil ihm der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) etwa die Rote Karte gezeigt hätte. «Als Inhaber einer Lizenz hätte er wie jeder andere starten können», vermeldete BDR-Sport-Direktor Burkhard Bremer, der am Wochenende mit 30 000 Zuschauern rechnet. Verbands-Chef Rudolf Scharping scheint mit dem Thema abgeschlossen zu haben: «Sportrechtlich sind die Schweizer zuständig, sportpolitisch haben wir bereits die Konsequenzen gezogen, als wir ihn weder für die WM noch Olympia benannten». Der BDR würde höchstens tätig werden, wenn staatsanwaltschaftliche Ermittlungen, das nötig machten.

Als der ehemalige Verteidigungs-Minister die aussichtsreichsten deutschen Profis für die Tour aufzählen sollte («Ciolek, Gerdemann, Wegmann, Martin und Haussler») fiel der Name des zweifachen Tour- Zweiten Klöden nicht. «Denen gönne ich das eben», sagte Scharping, der mit der dreiköpfigen Kommission unter Vorsitz des Juristen Hans- Joachim Schäfer «kooperiert» hätte. Der Ex-Politiker sieht inzwischen beim durch Doping und die Wirtschaftskrise angeschlagenen Radsport «Zeichen der Stabilisierung auf niedrigem Niveau».


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