Offenburg (dpa) - Sean Yates, Sportchef beim amerikanischen Team Discovery-Channel, beurteilt die berufliche Zukunft seiner Fahrer skeptisch.
Team-Manager und Mitbesitzer Johan Bruyneel hatte seine Mannschaft zur Beginn der Deutschland-Tour informiert, dass er für die nächste Saison keinen neuen Sponsor gefunden hat und seine Tätigkeit zum Ende des Jahre einstellt. Der amerikanische Fernsehsender Discovery Channel hatte im Februar seinen Ausstieg zum Saisonende angekündigt.
«Wir waren enttäuscht und geschockt und mussten lernen, dass wir viele Jahre in einem Paradies gelebt haben. Jetzt ist diese Zeit vorbei. Die Atmosphäre für Investoren ist wegen der anhaltenden Doping-Diskussion nicht gut. Wenn selbst das Team mit dem aktuellen Tour de France-Sieger, das in neun Jahren acht Mal den Sieger in Frankreich stellte, nicht weiter machen kann, ist das ein schlimmes Zeichen», sagte Ex-Profi Yates, der zu aktiven Zeiten auch mit Lance Armstrong zusammen fuhr, der unter Bruyneel sieben Tour-de-France Siege in Serie verbuchte und 2005 zurücktrat.
Die Arbeitsplätze von 67 Beschäftigten bei Discovery Channel stehen auf dem Spiel. Routinier George Hincapie (USA) soll bei T-Mobile im Gespräch sein. Der des Dopings verdächtigte Toursieger Alberto Contador aus Spanien sei laut Yates «sehr viel Geld wert», aber sein Manager Tony Rominger werde «auf dem schwierigen Markt viel Arbeit mit seiner Vermittlung» haben.